Tarifverhandlungen Tarifverhandlungen: Land legt Angebot für Lehrer vor

Halle/MZ. - Die Landesregierung hat ein neues Tarifangebot für Lehrer auf den Tisch gelegt. Überraschend spielt dabei die zunächst ins Gespräch gebrachte Verbeamtung keine Rolle mehr. Die Verhandlungen für einen Tarifvertrag bis 2010 waren Mitte September abgebrochenen worden.
Nach MZ-Informationen soll nun der Beschäftigungsumfang angesichts sinkender Schülerzahlen je nach Schulform gestaffelt werden: 68 Prozent für Grundschulen, 78 Prozent für Sekundarschulen und 88 Prozent für Gymnasien und Sonderschulen. Dieser Umfang soll für zwei Jahre gelten und dann für jeweils zwei weitere Jahre bis 2010 neu festgelegt werden. Während der Zeit wird Kündigungsschutz garantiert.
Der Auszahlung der Arbeitszeitkonten soll ab Januar 2004 in Form einer monatlichen Zulage erfolgen. Auf ihren Konten haben die Lehrer durch bisher vom Land nicht bezahlte Mehrarbeit ein Guthaben von mehr als 300 Millionen Euro angesammelt. Die zustehende Summe kann auch durch Freizeit oder einmalige Zahlung ausgeglichen werden. Um die zu hohe Zahl von Lehrern zu senken, orientiert die Landesregierung auf Altersteilzeit, Teilzeitarbeit und Abfindungen. Da in den Gymnasien in den nächsten beiden Jahren eine Beschäftigung von mehr als 90 Prozent zu erwarten ist, sollen Abordungen und Versetzungen innerhalb der Schulformen möglich sein.
Angesichts von wieder völlig neuen Angeboten sieht Jürgen Mannke, Landeschef des Philologenverbandes, die weiteren Verhandlungen für rund 24000 Lehrer vor einer Zerreißprobe: "Wir sehen darin keine Perspektive". Dennoch sollte, so Mannke, noch einmal geredet und die Verhandlungen noch nicht als gescheitert erklärt werden.