1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Studie: Studie: Dicke Kinder sind stärker gefährdet

Studie Studie: Dicke Kinder sind stärker gefährdet

28.05.2014, 08:43

Leipzig/MZ - Starkes Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen birgt höhere Gesundheitsrisiken als bisher angenommen. Das zeigt Susann Blüher von der Universität Leipzig mit ihrer Forschung. „Bedenklich ist, dass bereits bei Kindern und Jugendlichen die schädlichen Auswirkungen der Adipositas so klar ersichtlich sind. Positiv stimmen uns aber die Ergebnisse, die zeigen, dass gezielte Veränderungen des Lebensstils diese Auswirkungen wieder verbessern oder gar normalisieren können“, fasst Blüher ihre Ergebnisse zusammen.

So weist ihre jüngste Studie nach, dass bei adipösen Sieben- bis 18-Jährigen verschiedene Blutwerte bedenklich verändert sind. Gemessen wurden erhöhte Entzündungsmarker im Blut, was auf einen „schwelenden“ Entzündungsprozess hinweist. Erhöhte Entzündungsmarker gelten bei adipösen Erwachsenen als chronische Gesundheitsbelastung, die mit Gefäßerkrankungen, Typ-2-Diabetes, Krebs und weiteren Erkrankungen in Verbindung gebracht wird. Die erhöhten Entzündungswerte bei den jungen Studienteilnehmern ließen sich mit einem speziellen Therapieprogramm wieder auf Normalwerte senken.

Des Weitere ist die Aktivität des autonomen Nervensystems, das unter anderem Organe, Kreislauf und Stoffwechsel reguliert, Blüher zufolge bei stark übergewichtigen (adipösen) Sieben- bis 18-Jährigen verringert. Die Wissenschaftlerin fand heraus, dass „die Schädigung des autonomen Nervensystems bei adipösen Kindern schleichend beginnt, noch bevor der Zuckerstoffwechsel beeinträchtigt ist oder weitere Komplikationen auftreten. Diese Kinder sind somit kränker, als wir bisher angenommen haben.“ Die Wissenschaftlerin wies zudem nach, dass bauchbetontes Übergewicht schon bei Jugendlichen das Risiko für Stoffwechsel- und Herzkreislauferkrankungen deutlich erhöht.

Mehr zur Forschung unter:

www.ifb-adipositas.de