Strafvollzug Strafvollzug: Sachsen-Anhalts Frauen in Haft müssen umziehen
Magdeburg/dpa. - Weibliche Strafgefangene aus Sachsen-Anhalt werden ihre Haftstrafen künftig im brandenburgischen Luckau-Duben absitzen. Eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung unterzeichneten am Freitag in Magdeburg Sachsen-Anhalts Justizministerin Angela Kolb (SPD) und ihr Amtskollege Volkmar Schöneburg (Linke). Demnach stellt Brandenburg 70 Haftplätze für Gefangene aus Sachsen-Anhalt zur Verfügung. Sachsen-Anhalt musste sich einen neuen Partner suchen, weil ein Vertrag zum Frauenvollzug im sächsischen Chemnitz Ende 2012 ausläuft und nicht verlängert wird. Die Kooperation mit Brandenburg wurde möglich, weil es dort große Kapazitäten im Frauenvollzug gibt.
„Von kommenden Montag an werden die ersten verurteilten Straftäterinnen nach Brandenburg gebracht“, sagte Kolb. Die derzeit noch in Chemnitz einsitzenden Frauen würden von Januar an nach Luckau-Duben verlegt. Sachsen-Anhalt habe im Landeshaushalt 2013 für die Unterbringung der Häftlinge in Brandenburg 2,6 Millionen Euro eingeplant.
„Beide Länder profitierten von der Vereinbarung“, sagte Schöneburg. Wegen der besseren Auslastung des Gefängnisses in Luckau-Duben könnten nun bessere Betreuung, medizinische Behandlung und Ausbildung angeboten werden. So erhielten die jungen Frauen die Gelegenheit, in der Haft ihren Schulabschluss nachzuholen und eine Ausbildung in den Bereichen Gebäudereinigung und Gastronomie zu absolvieren.
Im Gefängnis in Luckau-Duben, das im Jahr 2005 in Betrieb ging, seien viele Plätze frei, weil es in Brandenburg wesentlich weniger Verurteilte gegeben habe, als ursprünglich angenommen, sagte Schöneburg.