Straftaten Straftaten: Viele sind gewaltbereit
Halle/MZ - In Sachsen-Anhalt werden rund 1300 Personen dem rechtsextremen Lager zugeordnet. Laut Verfassungsschutzbericht des Jahres 2011 waren darunter 760 gewaltbereite Rechtsextremisten und 290, die der organisierten Neonaziszene zuzurechnen sind. Der Verfassungsschutzbericht für 2012 wird erst im Sommer vorgestellt. Mit einem im März vorgestellten neuen Konzept will das Land insbesondere „Mitläufern“ im Alter zwischen 14 und 25 Jahren früh beim Ausstieg aus der Szene helfen. Dazu soll es zwei Beratungsteams beim Verfassungsschutz geben.
Im vergangenen Jahr gab es nach einem Bericht des Innenministeriums 2031 politisch motivierte Straftaten, darunter waren 1203 - überwiegend rechtsextreme - Propagandadelikte. Schwerpunkte rechter Straftaten insgesamt waren Dessau-Roßlau mit 105 Delikten pro 100000 Einwohner, der Landkreis Mansfeld-Südharz (83) und das Jerichower Land (82). Die Zahl der rechtsextrem motivierten Gewaltdelikte sank laut Statistik im vergangenen Jahr leicht um acht Fälle auf 84.
Bei Gewaltkriminalität macht der Verein „Miteinander“ eine andere Statistik auf. Die Beratungsstellen haben demnach 104 rechtsextreme Gewaltdelikte in Sachsen-Anhalt gezählt - mehr waren es in Sachsen (155) und Berlin (139), weniger in Brandenburg (95), Thüringen (74) und Mecklenburg-Vorpommern (59). Gemessen an der Zahl der Einwohner lag Sachsen-Anhalt danach an der Spitze. Der Unterschied zur Landes-Statistik erklärt sich unter anderem dadurch, dass „Miteinander“ auch Straftaten registriert, die nicht bei der Polizei angezeigt werden. Die meisten rechtsextremen Gewalttaten gab es laut Verein im Burgenlandkreis.