Stichwort Stichwort: Kaiser Otto der Große
Kaiser Otto der I. (912-973) wurde bereits von seinen Zeitgenossen «der Große» genannt. Er entstammte dem altsächsischen Adelsgeschlecht der Liudolfinger (Ottonen) und prägte die Geschichte des frühen Mittelalters in Europa maßgeblich mit. Zu seinen historischen Leistungen gehört die Schaffung des «Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation», dass bis 1806 erhalten blieb. Ottos durch taktische Manöver und blutige Kriege geprägte Innen- und Außenpolitik gab dem Reich seine Grundgestalt für das gesamte Mittelalter.
Otto I. wurde am 23. November 912 als Sohn des Sachsenherzogs Heinrich I. in Wallhausen bei Sangerhausen geboren. 929 heiratete er die angelsächsische Prinzessin Editha. Seither war Magdeburg der beliebteste Aufenthaltsort Ottos. Nach dem Tod des Vaters wurde er 936 in Aachen zum König der Sachsen und Franken gekrönt. 946 starb Editha und wurde in Magdeburg beigesetzt. Wenige Jahre später heiratete Otto I. die italienische Königin Adelheid und erlangte die langobardische Königswürde. Er besiegte 955 auf dem Lechfeld bei Augsburg die Ungarn und festigte seine Macht im Reich.
962 wurde Otto I. von Papst Johannes XII. zum Kaiser gekrönt. Sechs Jahre später erhielt er die päpstliche Zustimmung zur Gründung des Erzbistums Magdeburg («drittes Rom»). 972 erreicht Otto der Große die Anerkennung seines Kaisertums durch Byzanz und vermählte seinen Sohn Otto II. mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu. Am 7. Mai 973 starb der Kaiser in der Pfalz Memleben im Unstruttal. Seine letzte Ruhestätte fand er im Magdeburger Dom.