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Sprache Sprache: Heißt es Eislebener oder Eisleber?

Von Katrin Löwe 05.05.2009, 21:08

Halle/MZ. - Letzteres, beharrt der Erzgebirgsverein und kämpft seit Jahren darum, dass sich das auch in der Duden-Redaktion durchsetzt. Die erlaubt zwar die Variante ohne den verhassten Buchstaben, verpasst dem Bergvölkchen aber auch gern ein l - trotz aller Protestbriefe. Erzgebirgler sei seit den 50ern im Duden verzeichnet, argumentiert die Redaktion. Und überhaupt: Als Bezeichnung für Gebirgsbewohner sei nur Gebirgler gebräuchlich. Erzgebirgler aber klinge verniedlichend, ohne l habe der Name Tradition, kontert der Verein.

Andere befürchten längst, der Streit könnte das Völkchen ungerechtfertigt als zänkisch erscheinen lassen. Dabei ist es längst nicht das einzige, in dem die korrekte Bezeichnung zu ausufernden Diskussionen führen kann. Davon kann auch der Sachsen-Anhaltiner - oder besser gesagt Sachsen-Anhalter - ein Lied singen. In Eisleben witzelt man über die Geschichte des Besuchers, der Eisleberwurst kaufen wollte. Dabei ist "Eisleber" laut Duden der korrekte Name für die Bewohner, wenngleich als Attribut auch "Eislebener" gestattet ist. Selbst in Aschersleben setzt sich die Kurzform immer öfter durch.

Ob das schön klingt oder nicht: Erkennen kann man wenigstens, was gemeint ist. Wie aber nennt sich wohl ein Bewohner im Saalekreis-Ortsteil Kneipe?