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Spatenstich Spatenstich: Bundeswehr bekommt Übungsstadt

Von Romy Richter 02.11.2012, 18:17

Letzlingen/dAPD. - In den kommenden drei bis vier Jahren sollen zunächst die Verkehrsinfrastruktur, Straßen, Wege und Plätze entstehen, wie der Sprecher der Wehrbereichsverwaltung Ost in Strausberg, Jörg Jankowsky, sagte. Aber auch die ersten Häuser sollten gebaut werden. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt beliefen sich auf 33,5 Millionen Euro.

Die Übungsstadt, laut Sprecher ein "kompletter urbaner Ballungsraum", soll als Trainingsareal für Auslandseinsätze dienen. Sie wird 6,25 Quadratkilometer umfassen. Neben 500 Gebäuden werden auch ein 22 Meter breiter Fluss, 650 Meter Autobahn und 20 Kilometer Straßen zur Stadt gehören. Zudem sind ein Industriegebiet, ein U-Bahn-Tunnel, Slums, Zäune, Hecken und Waldgebiete vorgesehen. Die Fertigstellung in fünf Bauabschnitten ist bis 2016 geplant.

Auf dem Gelände sollen Gefechtsverbände mit bis zu 1 500 Soldaten trainieren. Bundeswehrsoldaten sollen dort besser auf Einsätze im Ausland vorbereitet werden. Der Präsident der Wehrbereichsverwaltung Ost, Gerd-Albrecht Engelmann, sagte, das Gefechtsübungszentrum werde mit der Übungsstadt zur "größten und modernsten Übungseinrichtung Europas, wenn es um die Simulierung von Ernstfällen in Krisengebieten geht". Dort sollten dann deutsche Verbände und Truppenteile der Nato-Partner in einem urbanen Umfeld ausgebildet werden.

Die Linke forderte den Stopp "dieses wirtschaftlich wie politisch unsinnigen Projektes". Für die Gewährleistung der öffentlichen Daseinsvorsorge, den Erhalt und Ausbau kommunaler Infrastruktur fehle es aller Orten an Geld, kritisierten die Linken-Abgeordneten Frank Thiel und Uwe-Volkmar Köck, mit der Übungsstadt aber würden aber 100 Millionen Euro "buchstäblich in den Sand gesetzt". Vor einigen Wochen hatten Bundeswehrgegner bereits in Letzlingen demonstriert. Von vielen Einwohnern der Region indes wird die Bundeswehr wegen der durch sie geschaffenen zivilen Arbeitsplätze geschätzt.