Schweinegrippe Schweinegrippe: Wer braucht 750 000 Impfdosen?

Magdeburg/dpa. - Statt 1,5 Millionen nimmt das Land jetzt insgesamt 750 000 Einheitenab, wie Gesundheitsminister Norbert Bischoff (SPD) am Mittwoch inMagdeburg mitteilte. Weitere Dosen werden gemäß des Kompromisseszunächst beim Hersteller eingelagert, bis sich andere Abnehmerfinden. Bischoff appellierte an die Bevölkerung, sich weiterhinimpfen zu lassen. Nach einem ersten Schub im Vorjahr könne es in den nächsten Wochen eine weitere Welle der Schweinegrippe geben, sagte der Minister, der sich am Mittwoch selbst «pieksen» lassen wollte.
Nach Angaben eines Ministeriumssprechers reduzieren sich dieKosten für den Impfstoff von 12,5 Millionen auf 8,45 Millionen Euro. Er verwies darauf, dass diese Kosten nicht komplett das Land trage,da die Kassen den tatsächlich verwendeten Impfstoff bezahlten. Diebestellte Menge reicht für knapp ein Drittel der Bevölkerung inSachsen-Anhalt. Bislang haben sich laut Ministerium rund 231 000Menschen impfen lassen - also gut zehn Prozent der Bevölkerung. SeitEnde Oktober wurden bereits 566 000 Impfdosen geliefert. InFrauenarztpraxen stehen 4500 Einheiten ohne Wirkverstärker fürSchwangere bereit.
Seit Ausbruch der sogenannten Neuen Grippe Anfang Mai 2009erkrankten in Sachsen-Anhalt 6536 Menschen daran. Bisher starben vierMenschen, die mit dem neuen Virustyp infiziert waren, darunter einsiebenjähriges Mädchen in Halle. Anfang November war die Zahl derErkrankungen vergleichbar dem Bundestrend sprunghaft gestiegen, seitAnfang Dezember werden wieder weniger neue Fälle gezählt.
Die Länder wollten ihre Abnahmemenge an Impfstoff reduzieren, weilanders als zunächst vorgesehen eine Einmal-Impfung ausreicht. Zudemlassen sich bundesweit weniger Menschen gegen die Schweinegrippeimpfen als erwartet.