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Schlittenhunderennen Schlittenhunderennen: Gespanne jagen durch die Westernstadt

05.01.2002, 18:00
Bei bestem Winterwetter ist am Samstag das größte Schlittenhunderennen der Saison im Ostharz gestartet. Bei reichlich Schnee, strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um minus vier Grad beteiligten sich rund 110 Gespanne mit 650 Schlittenhunden am ersten Lauf in der touristischen Westernstadt «Pullman City II» bei Hasselfelde (Landkreis Wernigerode. Über 5000 Besucher verfolgten das Rennen.
Bei bestem Winterwetter ist am Samstag das größte Schlittenhunderennen der Saison im Ostharz gestartet. Bei reichlich Schnee, strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um minus vier Grad beteiligten sich rund 110 Gespanne mit 650 Schlittenhunden am ersten Lauf in der touristischen Westernstadt «Pullman City II» bei Hasselfelde (Landkreis Wernigerode. Über 5000 Besucher verfolgten das Rennen. dpa

Hasselfelde/dpa. - Der Wettkampf der Schlittenhunde wurde am Wochenende in dertouristischen Westernstadt «Pullman City II» bei Hasselfelde(Landkreis Wernigerode) im Ostharz ausgetragen. Wo im Sommer derWilde Westen des 19. Jahrhunderts mit Pferden, Cowboys und Indianerngeboten wird, jagten bei besten Schneeverhältnissen und Temperaturenum minus vier Grad die Hundegespanne durch die Gassen. Das Rennen,hatte Rekordbeteiligung. 110 Musher (Schlittenhundeführer) mit rund650 Schlittenhunden gingen an den Start. Sonst sind bei Hunderennenim Harz meist nur 50 bis 60 Gespanne dabei. Über 10 000 Schaulustigeverfolgten an beiden Tagen das Renngeschehen.

Das Sechser-Gespann jagt inzwischen weiter entlang der HighMountain School, vorbei an der kleinen Holzkirche St. Peter hinausauf freies Land. Für den Musher bleibt keine Zeit, am Klondike CampHalt zu machen und ein paar Goldnuggets zu waschen oder eineTrapperwurst zu essen. Er kann sich auch nicht in Fort William Clark,einem alten Vorposten der Nordstaaten, aufwärmen, vor ihm liegen gutzwölf Kilometer Strecke durch Berge und Täler des Ostharz. Nach gut30 Minuten wird er erschöpft aber glücklich am Ziel ankommen.

Der Schlittenhundesport hat in Deutschland eine über 20-jährigeGeschichte. Das erste Rennen im Harz wurde 1981 in Clausthal-Zellerfeld ausgetragen. Meist geht es den Mushern, die ihre SiberianHuskies, Grönländer, Samojeden oder Alaskan Malamuten oft selbstzüchten, nur um den Spaß am Sport, um die Beschäftigung mit denTieren. Große Preisgelder sind bei den Rennen kaum zu gewinnen. Mantrifft sich an acht bis zehn Rennwochenenden im Winter, machtWertungsläufe und tauscht mit Gleichgesinnten Erfahrungen aus.

Nach Hasselfelde im Ostharz kamen diesmal Starter aus ganzDeutschland. Sogar Musher aus Thüringen und Bayern waren vertreten,obwohl zur gleichen Zeit dort ebenfalls Rennen veranstaltet wurden.«Hier stimmt einfach alles, der Schnee, die Westernstadt, die ganzeAtmosphäre ist super», sagte einer der Thüringer. Begeistert war auchdas Publikum, dem im Harz Alaskastimmung geboten wurde.

Helmut Gottschlich, der als Rennleiter die Gespanne mit dem Gruß«Good mush» auf den Trail schickte, hat auch beim Schlittenhundesportin Sachsen-Anhalt den Hut auf. Der Haldenslebener leitet den VereinMushing Sachsen-Anhalt. Es ist der jüngste Schlittenhundesportvereinin Deutschland. Vor drei Jahren gegründet, zählt er derzeit 22Mitglieder. Darunter sind 15 Aktive, die an Rennen teilnehmen.

Das Rennen in der Westernstadt war das zweite, das dieHundesportler aus Sachsen-Anhalt veranstalteten. Doch Gottschlich istsich sicher: «Das wird eine Tradition werden». Jedes Jahr im Januarsoll über der Ostharzer Westernstadt der Hauch von Alaska wehen.