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Sachsen-Anhalt: 300 Tonnen illegaler Abfall entdeckt Wie Kontrolleurinnen Müllschmugglern an der A14 auf die Schliche kommen

Kühlschränke, Öle, alte Reifen: Tonnenweise giftiger Müll wird jährlich illegal per Lkw befördert. Welche Tricks die Auftraggeber dabei anwenden.

Von Max Hunger 20.12.2021, 08:00
Achtung, Kontrolle! Mitarbeiter des Bundesamtes für Güterverkehr kontrollieren an der A 14 bei Bernburg Lkw, die Abfall geladen haben. Dabei erwischen sie immer wieder Umweltsünder.
Achtung, Kontrolle! Mitarbeiter des Bundesamtes für Güterverkehr kontrollieren an der A 14 bei Bernburg Lkw, die Abfall geladen haben. Dabei erwischen sie immer wieder Umweltsünder. Foto: Max Hunger

Bernburg/MZ - Schritt für Schritt erklimmt Maria Haupt die gut drei Meter hohe Leiter an der Ladefläche des Kipplasters. Oben angekommen, schiebt sie den Kopf über den Rand. Vor ihr erstrecken sich über 20 Tonnen Müll. Unter einem Überzug aus Plastikfetzen lugen Metallteile hervor. Die Kontrolleurin des Landesverwaltungsamtes zieht die Augenbrauen zusammen. Laut Papieren soll der Lkw eigentlich nur Eisenschrott geladen haben. Was macht der Kunststoff hier? Haupt zückt ihr Handy. Beweisfoto. Jetzt heißt es: Papiere checken, Daten überprüfen, unangenehme Fragen stellen. „Wir müssen jetzt gucken, was er damit vorhat“, sagt die 31-Jährige mit den langen schwarzen Haaren. Denn wird der geladene Abfall nicht fachgerecht entsorgt, drohen Umweltschäden. Nicht selten versuchen Firmen mit falsch oder gar nicht gekennzeichnetem Müll, Gebühren zu sparen - auf sie haben es Haupt und ihre Kollegin heute abgesehen.