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Kammerphilharmonie Schönebeck Warum ein Stück des Konzerts in Bernburg dem Gradierwerk Bad Salzelmen gewidmet ist

Chefdirigent Horstmann führt zuvor in die Werke von Händel, Ferlendis, Korte und Rameau ein. Oboistin spielt ein Konzert für Englischhorn.

26.09.2021, 15:00
Natalia Urbanelli
Natalia Urbanelli Foto: Jentzsch

Bernburg/MZ - Johann Wilhelm Tolberg - ein Name, der eng mit dem Schönebecker Ortsteil Bad Salzelmen verbunden ist. Doch wer war jener Knappschaftsarzt, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts im damaligen Elmen wirkte, hier die Heilkraft der Sole entdeckte und durch die Gründung der Heilbäder die Blütezeit unserer Heimstätte einläutete?

Um diesen Fragen nachzugehen, widmet die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck dem Namensgeber seiner Heimspielstätte ein Gros der neuen Konzertsaison. Das erste cammerphilharmonische Concert am Sonntag, 3. Oktober, im Carl-Maria-von-Weber-Theater ist überschrieben mit „Das Gradierwerk“ und beginnt um 17 Uhr.

Bereits 45 Minuten früher gibt der Chefdirigent Jan Michael Horstmann das Konzert-Einführungsgespräch. Zum Inhalt: Wir schreiben das Jahr 1756. Während im fernen Salzburg das Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart geboren wird, beginnt in Groß Salze (heute zu Bad Salzelmen gehörend) der sechs Jahre währende Bau eines Gradierwerkes - mit damals über 1.800 Metern Länge das größte je gebaute - zur Konzentration und Qualitätssteigerung des Salzes, dessen kristalline Form das neue Werk „Wunderkammer. Kuriositäten und Raritäten für kleines Orchester“ von Oliver Korte inspiriert.

Das Salz in Bad Salzelmen hat den Komponisten Oliver Korte inspiriert

Im selben Jahr sitzt der betagte Georg Friedrich Händel dem englischen Maler Thomas Hudson Modell zu seinem wahrscheinlich letzten Porträt. Händel hat zu diesem Zeitpunkt bereits 40 äußerst erfolgreiche Jahre in London verbracht, nicht zuletzt durch die große Gunst begründet, die König Georg I. ihm entgegenbrachte, auf dessen legendären Bootsfahrten die Themse hinunter die berühmte „Wassermusik“ erstmals erklang.

Am 19. Januar desselben Jahres (also gut eine Woche vor Mozarts Geburt) erklang in Paris die zweite Fassung der großen Oper „Zoroastre“ des ebenso greisen Jean-Philippe Rameau. Ein Jahr zuvor wurde in Italien der später als einer der größten Oboisten gefeierte Giuseppe Ferlendis geboren, für den Mozart eigens sein Oboenkonzert komponierte und dessen Konzert für Englischhorn heute von seiner Landsfrau, der Oboistin Natalia Urbanelli, interpretiert wird.

Urbanelli ist mehrfache Preisträgerin bei nationalen und internationalen Musikwettbewerben in Italien und Frankreich und gehört seit Herbst 2019 dem Ensemble der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie an. Kartenverkauf im Metropol (Telefon 03471/347940) und in der Stadtinformation (Telefon 03471/3469311).