Verbandsliga Verbandsliga: Thomas Duscha zeigt Nerven

Bernburg/MZ - Mit einer gehörigen Portion Frust feuerte Thomas Duscha seine Sporttasche in den Kofferraum seines weißen Audis. „So ein Geschenk muss ich dankend annehmen. Aber der Elfmeter war schlecht geschossen. Für die Mannschaft tut es mir leid, denn die hätte für ihren Kampfgeist einen Punkt verdient gehabt“, erklärte der Bernburger Mittelfeldspieler, der vor der Ausführung vom Magdeburger Marco Kurth gestört wurde. Der ehemalige Zweitliga-Profi monierte die Lage des Balls und rollte ihn weg. „An den Psychospielchen von Kurth lag es nicht. Ich habe mich gut gefühlt und wollte die Verantwortung auch übernehmen“, beschrieb Thomas Duscha die Szene in der 69. Minute aus seiner Sicht. FCM-Keeper Danilo Dersewski, der den Strafstoß mit einem Foul gegen Stephan Duscha verursacht hatte, parierte den Elfer und sicherte damit den Gästen den verdienten 1:0 (0:0)-Erfolg im Verbandsliga-Spitzenspiel.
„Sicherlich muss der Strafstoß rein. Dann haben wir gegen diesen starken Gegner wenigstens einen Punkt. In dieser personellen Zusammenstellung ist die FCM-Reserve der haushohe Favorit für den Aufstieg. Die Magdeburger haben uns bespielt. Trotzdem hatten wir die zwei größten Chancen in diesem Spiel“, meinte Askania-Coach Thomas Diedrich. In der 60. Minute kam Tony Adam nach einem Eckball von Stephan Duscha aus fünf Metern frei zum Kopfball, jagte das Leder aber knapp über den Querbalken. Dies war jedoch die erste gefährliche Offensivaktion der Hausherren, die nach dem Strafstoß sich auch keine einzige Möglichkeit mehr herausspielen konnten.
Die Magdeburger dominierten die Partie vom Anpfiff an
Die Magdeburger dominierten die Partie vom Anpfiff an. Allerdings standen im Aufgebot der Gäste neben dem Ex-Profi Kurth mit Kevin Nennhuber, Florian Beil und Christopher Reinhard drei Kicker, die in dieser Saison bereits in der Regionalliga zum Einsatz kamen. Nils Butzen, Sven-Torge Bremer und Torhüter Dersewski gehören zum erweiterten Kader der ersten Mannschaft. Die Gastgeber ließen jedoch kaum Möglichkeiten zu. Im Gegensatz zum 1:3 in Ammendorf wirkte die Abwehr mit Torhüter Patrick Baldauf an der Spitze auch bei Standardsituationen sattelfest. Den Schlenzer von Beil (19.) lenkte Baldauf mit den Fingerspitzen noch ans Außennetz. Der Kopfball-Aufsetzer von Marcel Brendel (31.) ging über den Kasten. Bei einem weiteren Kopfball von Artjoms Lonscakovs war Baldauf erneut zur Stelle.
Nachdem Marcus Schubert (63.) einen Kopfball von Nennhuber von der Linie kratzte, klingelte es zwei Minuten später im Askania-Kasten. Gegen den platzierten Schuss von Brendel ins lange Eck hatte Baldauf nicht den Hauch einer Chance. „Unseren taktischen Fehler hat der Gegner gekonnt bestraft. Wir haben die Innenbahn freigemacht“, sagte Diedrich. Mit einer Glanztat gegen den eingewechselten Guillermo Diaz (80.) verhinderte Baldauf das 0:2.
„Wir hatten Respekt vor Askania und haben den Gegner sehr ernst genommen. Wir mussten das Bernburger Kombinationsspiel unterbinden und die langen Bälle auf Matthias Härtl verhindern. Das ist uns hervorragend gelungen. Ein Unentschieden wäre nicht gerecht gewesen“, sagte Magdeburgs Trainer Mario Middendorf.