1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Salzlandkreis
  6. >
  7. TV Askania Bernburg: TV Askania Bernburg: Trainer Thomas Diedrich verlässt Verein im Sommer

TV Askania Bernburg TV Askania Bernburg: Trainer Thomas Diedrich verlässt Verein im Sommer

Von Erik Schmidt 07.04.2016, 05:56
Thomas Diedrich wird das TVA-Wappen noch bis 30. Juni auf der Brust tragen. Anschließend gehen Verein und Trainer getrennte Wege.
Thomas Diedrich wird das TVA-Wappen noch bis 30. Juni auf der Brust tragen. Anschließend gehen Verein und Trainer getrennte Wege. pülicher

Bernburg - Seit Dienstagabend steht fest: Der TV Askania Bernburg und Thomas Diedrich - Trainer des Oberliga-Teams - gehen ab Sommer getrennte Wege. Nach vier Jahren endet die Zusammenarbeit am 30. Juni in beidseitigem Einvernehmen. „Es war eine erfolgreiche Zeit, in der uns die Arbeit Thomas Diedrichs sehr zufrieden stellte“, erklärt Michael Angermann, Präsident der Saalestädter, „allerdings haben sich mit der Dauer auch bestimmte Dinge eingeschliffen, so dass der Punkt für eine Veränderung gekommen ist.“ Ähnlich sieht es der Übungsleiter selbst. „Auf der einen Seite suche ich eine neue Herausforderung, auf der anderen braucht das Team frische Impulse“, so Diedrich. Nachdem bereits im Dezember erste Gespräche geführt wurden, folgte nun gemeinsam die Entscheidung, den bis Sommer laufenden Kontrakt nicht zu verlängern.

Zwei Nachfolge-Kandidaten

„Es war uns wichtig einen sauberen Schlussstrich zu ziehen“, sagt Askanias Sportlicher Leiter Max-Martin Schulze. „Zudem wollten wir frühzeitig eine Richtung vorgeben, damit auch die Spieler Bescheid wissen, woran sie sind.“ Die Nachfolgersuche beim TVA läuft unterdessen schon auf Hochtouren. Dabei hätten sich zwei Kandidaten herauskristallisiert, so Schulze, der mit einer zügigen Lösungsfindung rechnet. „Was die Planungen für die kommende Saison betrifft, liegen wir gut im Zeitplan“, bestätigt auch Angermann.

Thomas Diedrich blickt derweil gelassen in die Zukunft. „Ich muss nicht direkt das nächste Engagement eingehen, sollte sich nichts Interessantes anbieten“, so der Trainer. „Vor allem im privaten Bereich sind zuletzt viele Dinge liegen geblieben, um die ich mich kümmern könnte.“ Bis dahin gilt es jedoch für ein passendes Ende seiner Tätigkeit in der Saalestadt zu sorgen. Der erneute Klassenerhalt wäre dabei so etwas wie die Krönung einer kontinuierlichen Weiterentwicklung. Dem vierten Rang in der Verbandsliga zu Beginn folgte der Oberliga-Aufstieg sowie der wenn auch etwas glückliche Verbleib in dieser Spielklasse im Vorjahr. „Im Moment läuft es trotz mehrerer Nackenschläge besser“, sagt Diedrich, „ich hoffe, dass auch die verbleibenden neun Partien positiv enden und wir eine ordentliche Platzierung erreichen.“

Thomas Diedrich, der zuvor bereits den VfB IMO Merseburg, den VfL Halle 96 sowie die U19 der Saalestädter betreute, ist seit der Spielzeit 2012/13 Übungsleiter beim TV Askania Bernburg.

In seiner ersten Saison gelang dem heute 44-Jährigen auf Anhieb die bis dahin beste Platzierung der Vereinsgeschichte in der Verbandsliga. Nach 28 Spielen und 50 Punkten landete Bernburg auf dem vierten Rang. Diese Position konnte im Folgejahr sogar verbessert werden. Als Zweiter wagten die Saalestädter 2014, weil Landesmeister BSV Halle-Ammendorf auf sein Aufstiegsrecht verzichtete, den Sprung in die Oberliga.

Zunächst benötigte Askania in der neuen Spielklasse eine gewisse Eingewöhnungszeit. Der Abstieg konnte nur aufgrund des Rückzugs einiger anderer Teams vermieden werden. Aktuell spielen die Bernburger als Elfter jedoch eine ordentliche Runde. Inzwischen saß Thomas Diedrich in 105 Begegnungen des TVA auf der Bank, wobei 42 Siege und 19 Remis gelangen, was einen Punkteschnitt von 1,38 pro Partie macht.

Dass seine Mannschaft aufgrund der Neuigkeit in irgendeiner Weise die Konzentration aufs Sportliche verlieren könnte, glaubt Thomas Diedrich nicht. „Da habe ich überhaupt keine Bedenken“, so der Coach. „Die Jungs wissen das richtig einzuschätzen, schließlich spielen sie nicht für mich, sondern für den Verein und sich selbst.“ Seinen Auftrag in Bernburg würde Diedrich, sollte sein Team die derzeitige Position über dem Strich halten, demzufolge auch als erfüllt betrachten. „In den vergangenen vier Jahren ist viel passiert, dazu zähle ich auch die beiden Aufstiege der Reserve“, erklärt der 44-Jährige, „die Basis ist jedenfalls gelegt.“

Eben jene dürfte auch dem potenziellen Nachfolger Diedrichs den Einstieg in die Arbeit erleichtern. „Ich würde mich freuen, wenn der eingeschlagene Weg fortgesetzt wird“, gibt der scheidende Trainer zu. Vor allem fußballerisch hat seine Mannschaft in der laufenden Saison einen Schritt nach vorn gemacht. Dass stets eine spielerische Lösung angestrebt wird, kommt speziell der Attraktivität des TVA-Spiels zugute. Außerdem sprangen dadurch schon 24 Zähler heraus.

Viele positive Erinnerungen

Doch nicht nur die vordergründigen Geschehnisse machen die Zeit in Bernburg für Thomas Diedrich zu einer gelungenen. „Da sind noch so viele weitere Erlebnisse wie Trainingslager und Turniere, die absolut positiv in Erinnerung bleiben werden“, verrät der 2012 vom VfL Halle 96 in die Saalestadt gekommene Übungsleiter. „Klar, dass ich gewissermaßen an dem Ganzen hänge, aber man muss auch nach vorn schauen.“ Und genau das tun sowohl der TVA als auch Thomas Diedrich - wenn auch künftig nicht mehr gemeinsam. (mz)