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TV Askania Bernburg TV Askania Bernburg in der Fussball-Oberliga: Keine Punkte und kein Stadion

Von Tobias Grosse 27.10.2017, 09:59
Wird Christopher Kullmann (Mitte) am Sonnabend bei Askania Bernburg wieder mit auflaufen?
Wird Christopher Kullmann (Mitte) am Sonnabend bei Askania Bernburg wieder mit auflaufen? Archiv/Sven Brückner

Bernburg - Nach monatelanger Abstinenz sollte es letzten Sonntag endlich wieder so weit sein: die BSG Wismut Gera wollte in der Fußball-Oberliga ihren Gegner (FC Einheit Rudolstadt) im sanierten, heimischen Stadion am Steg empfangen, und nicht wie in den vier Saison-Heimspielen zuvor im 16.000 Leute fassenden Stadion der Freundschaft, wo sich im Schnitt gut 300 Zuschauer verliefen.

Wenige Tage vorher hat Gera das Spiel jedoch abgesagt. Besser: absagen müssen. Der Nordostdeutsche Fußballverband hat die Tribüne nicht abgenommen. „Ein Tiefschlag, wir sind total geplättet“, wurde Vize-Vereinschef Frank Neuhaus von der Ostthüringer Zeitung zitiert.

Sportromantik fehl am Platz

Es ist allerdings nicht das einzige Problem, welches die BSG Wismut gerade hat. Zu allem Überfluss steht der 2009 aus dem FV Gera Süd entstandene Nachfolgeclub des DDR-Traditionsvereins mit gerade mal einem Zähler abgeschlagen am Tabellenende der Oberliga Süd. „So eine Entwicklung ist immer ein wenig traurig“, findet Karsten Oswald.

Oswald, der Cheftrainer von Askania Bernburg, hat in seiner aktiven Karriere für einige Traditionsclubs im Osten Deutschlands gespielt. Logisch sieht er es nicht gerne, wenn es bei solchen Vereinen so große Probleme gibt. Für allzu viel Sportromantik hat der 42-jährige Ex-Profi derzeit aber keine Zeit. „Das können wir uns nicht erlauben“, sagt er.

Denn auch beim TVA läuft es aktuell nicht gerade wie am Schnürchen. Vier Spiele sind die Saalestädter schon ohne einen Sieg. Und jetzt, gegen den Tabellenletzten in der Pflicht? „Ich sehe das nicht so“, meint Oswald, „wir wollen, aber wir müssen nicht.“

Kullmann vielleicht dabei

Blöderweise gastiert am Sonnabend das Schlusslicht in der Sparkassen-Arena. Denn erstmal sieht man nur die harten Fakten: ein Punkt, nur drei Tore. Oswald weist aber deutlich darauf hin, dass in Gera mehr steckt, als es bisher gezeigt hat.

„Dafür muss man sich nur den Kader anschauen.“ Der ist gespickt mit richtig viel Regionalliga-Erfahrung. „Wenn man sie machen lässt, rufen sie die Qualität ab“, sagt Oswald, der am Sonnabend vielleicht sogar schon wieder auf Christopher Kullmann zurückgreifen könnte, der sich letzte Woche am Nacken verletzt hatte.

Anpfiff in der Sparkassen-Arena ist am Sonnabend um 13.30 Uhr. (mz)