TV Askania Bernburg TV Askania Bernburg : Christian Wegener kehrt zurück

Bernburg - Irgendwie hatte Christian Wegener am Mittwochabend so seine Probleme einen ruhigen Schlaf zu finden. Dabei besteht jedoch keinesfalls Grund zur Sorge. Viel mehr hatte der 26-jährige Mittelfeldspieler des TV Askania Bernburg ein ausnahmslos positives Erlebnis zu verarbeiten. Während der wenige Stunden zuvor absolvierten Trainingseinheit der Saalestädter bestritt Wegener nämlich erstmals seit seinem Kreuzbandriss im vergangenen Herbst Zweikämpfe. „Und das war ein absolut geiles Gefühl“, erklärt der TVA-Akteur.
Leidensgenossen unterstützten
Rückblende: Am 8. November - jenes Datum hat sich im Kopf des Leidgeplagten fest eingebrannt - zog sich Wegener in der Auswärtspartie gegen den FSV Barleben die bisher schwerste Verletzung seiner Fußball-Laufbahn zu. „Am Anfang stand vor allem der Schock“, erinnert sich der Askane, „anschließend ging aber alles relativ schnell.“ Innerhalb einer knappen Woche waren Vorstellung beim Arzt, MRT-Untersuchung, Befund sowie Operation erledigt. „Es folgten allerdings die zwei schwersten Wochen überhaupt während der gesamten Zeit“, so Christian Wegener, „ich konnte mit einer speziellen Schiene nur im Bett liegen und habe ziemlichen Frust geschoben.“
Aufgrund der fehlenden Bewegung bildete sich unverzüglich die Muskulatur im angeschlagenen Bein zurück. „Demzufolge musste ich quasi bei Null anfangen“, erklärt der 26-Jährige, der schließlich zehn Wochen nach dem Eingriff die Reha in Halle begann. „Das war die schönste, aber auch intensivste Zeit“, sagt Wegener, „weil es immer besser voran ging und ich dort bestens betreut wurde.“ Dabei kreuzten sich Christian Wegeners Wege auch regelmäßig mit denen von Teamkollege Mario Hesse, der sich im Oktober das Kreuzband gerissen hatte und ebenfalls in Halle seiner Reha nachging. Gemeinsam mit dem im letzten Sommer vom SSV Markranstädt gekommenen Angreifer legte Wegener in der Folge weitere Grundlagen für das anvisierte Comeback im Kraftraum des ebenfalls in der Sparkassen-Arena beheimateten PSV Bernburg und unter der Anleitung von Rüdiger Elze. „Wir haben uns dabei natürlich nicht nur gegenseitig unterstützt, sondern auch gepusht“, verrät die Nummer acht der Saalestädter.
Den Sprung zurück ins Geschehen bewältigte Hesse jedoch etwas schneller, war er doch schon am 1. Mai gegen Schott Jena erstmals wieder im Einsatz. Zu diesem Zeitpunkt hatte derweil auch Christian Wegener den Weg zurück auf den Rasen gefunden. An verschiedene Läufe und Koordinationsübungen schlossen sich allmählich auch erste Passübungen an. In diesem Fall fand sich mit Baptiste Buntschu auch der dritte Kreuzband-Patient des TVA in dieser Spielzeit an Wegeners Seite wieder. Das vorläufige Happy End gab es schließlich nun am Mittwoch.
Zukunft beim TVA
Doch Christian Wegener hat bis zur Sommerpause noch ein weiteres Ziel vor Augen. „Ich würde am letzten Spieltag gegen Plauen gern ein paar Minuten bestreiten“, so der Mittelfeldspieler. Der Rahmen würde jedenfalls passen, könnten doch neben Trainer Thomas Diedrich auch einige Spieler verabschiedet werden. Bis zur Partie sind unterdessen noch zwei Wochen Zeit. Diese will Wegener nutzen, um „die letzten kleinen Problemchen Schritt für Schritt zu beheben“. Denn auf einen Höhepunkt musste er erst am vergangenen Wochenende verzichten, als der 1. FC Lok Leipzig zu Gast in Bernburg war. „Ich empfand es als regelrechte Strafe“, so Christian Wegener.
Auch wenn das Resultat gegen die Sachsen nicht sonderlich gut ausfiel, nötigen die Leistungen seiner Teamkollegen in der Rückrunde Wegener höchsten Respekt ab: „Das haben sie grandios gemacht, darauf kann man einfach nur stolz sein.“ Obwohl gehandicapt war der Rekonvaleszent in den zurückliegenden sechs Monaten stets Teil des Teams. „Ich habe immer versucht irgendwie am Mannschaftsleben teilzunehmen“, so Wegener.
Künftig wird der ehemalige Staßfurter auch endlich wieder mittendrin statt nur dabei sein. Seine persönliche Zukunft sieht Christian Wegener, auch wenn noch kleinere Details zu klären sind, schließlich beim TVA. Der ohnehin große Wert des Mittelfeldspielers für die Saalestädter dürfte trotz seiner langen Pause mit den hinzugewonnenen Erfahrungen nochmals gestiegen sein. „Ich konnte meinen Körper besser kennenlernen und habe eine extreme Gier nach Fußball“, so Wegener. Da fällt es mit Sicherheit auch leichter, auf die eine oder andere Stunde Schlaf zu verzichten. (mz)