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Corona-Pandemie Tischtennisspieler vom TSV Preußlitz trainieren mit eigenen nummerierten Bällen: Corona-Auflagen bremsen Breitensport

Von Carsten Roloff 19.06.2020, 11:56
Dank einer Sondergenehmigung ist Teamtraining auf dem Wasser möglich. Das nutzen die Bernburger Nachwuchsruderer um Steuermann Elias Winkler (v. li.), Charlotte Handt, Luise Wartmann, Jakob Kannenberg und Anthony Grube.
Dank einer Sondergenehmigung ist Teamtraining auf dem Wasser möglich. Das nutzen die Bernburger Nachwuchsruderer um Steuermann Elias Winkler (v. li.), Charlotte Handt, Luise Wartmann, Jakob Kannenberg und Anthony Grube. Engelbert Pülicher

Bernburg - In den Fußball-Bundesligen haben die Superstars ihre Zurückhaltung beim Torjubel längst aufgegeben. Statt sich mit dem Ellbogen zu berühren wie beim Re-Start, wird sich jetzt nach einem entscheidenden Tor schon einmal herzhaft gedrückt oder mit dem Mitspieler ordentlich abgeklatscht: 

Eigentlich streng verboten, aber trotzdem von der Politik, den Schiedsrichtern und den „strengen“ Bossen der DFL geduldet. „Panem et circenses“ oder auf Deutsch „Brot und Spiele“ hieß es doch so schön im alten Rom.

Tischtennisspieler dürfen nur mit nummerierten Bällen aufschlagen

Die Ausübung des Breitensports ist dagegen weiterhin mit strengen Auflagen und teilweise grotesken Bestimmungen verbunden. So können die Tischtennisspieler des TSV Preußlitz zwar trainieren, dürfen aber nur mit ihren eigenen nummerierten Bällen aufschlagen. Nach jedem Aufgabewechsel müssen die kleinen Kugeln aus Celluloid wieder aufgesammelt werden. So zumindest die Vorschrift.

Dass alle Tischtennisspieler im Salzlandkreis nach der Trainingseinheit sich gemeinsam ein Bierchen schmecken lassen, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Hauptsache die Bälle können ihrem Besitzer zugeordnet werden, falls das Ordnungsamt zur Kontrolle erscheint.

Personenbezogene Bälle waren beim Handball schon vor Corona die Regel. Mit dem Training konnte der Nachwuchs des SV Anhalt Bernburg zumindest vor zwei Wochen beginnen, allerdings nur unter freiem Himmel.

Auf der Skateranlage im Südosten der Kreisstadt in der Nähe eines Fastfood-Unternehmens befinden sich Handball-Tore. „Laufen und Zielwerfen sind ohne Weiteres möglich“, erklärte der Nachwuchskoordinator des SV Anhalt, Claus Luther, der das vom Deutschen Handball Bund ausgearbeitete Hygienekonzept als Grundlage für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs nutzte.

Eine Rückkehr in die Halle wird jedoch erst im September erfolgen. „Dafür lohnt sich der Aufwand nicht. Mitte Juli beginnen die Ferien. Da sind die Hallen geschlossen“, so Claus Luther.

Ruderer können wieder auf der Saale in Bernburg trainieren

Etwas besserer haben es die Ruderer. Seit dem 9. Juni ist dank einer Sondergenehmigung wieder Teamtraining auf dem Wasser möglich. „Da können wir uns beim Gesundheitsamt für die schnelle Genehmigung nur bedanken.

Gerade für die Neueinsteiger, die fast alle dabei geblieben sind, ist das Training auf dem Wasser im Vierer enorm wichtig. Zum einen wegen der Motivation und zum anderen wegen der Praxis im Boot“, sagte BRC-Trainer Martin Wartmann.

Bei der SG Einheit/TV Askania dürfen alle Nachwuchs-Altersklassen wieder trainieren

Mit dem Boxen und dem Fußball geht es auch langsam wieder bergauf, wobei an den Stand vor Corona gerade beim Kampfsport noch nicht zu denken ist. „Ich mache die Jungs im Freien fit“, so der Trainer der SG Chemie Bernburg, Klaus Ruzicka. Beim SV Blau-Weiß Könnern können die Talente seit dem 8. Juni wieder in der Halle trainieren - natürlich unter Beachtung des strengen Hygienekonzepts.

„Die Stadt hat unter der Regie von Martin Lösel sehr schnell ein Konzept für die Hallennutzung entwickelt, sodass wir wieder halbwegs Sport treiben können“, sagte Könnerns Trainer Dirk Volkmann.

Bei der SG Einheit/TV Askania dürfen alle Nachwuchs-Altersklassen nun auch wieder gegen den Ball treten. „Die Jungs sind heiß auf richtige Duelle und wollen wieder in den Wettkampfmodus kommen. Doch da müssen wir uns leider noch ein wenig gedulden“, ist sich der Jugendleiter des TV Askania, Markus Becker, sicher. (mz)