SV Anhalt Bernburg SV Anhalt Bernburg in der Handball-3. Liga: Pünktliche Wende

Beckdorf - Lucas Marschall ist am Samstagabend ziemlich viel gelaufen. Das ist ein gutes Zeichen für den SV Anhalt Bernburg. Denn wenn Marschall viel läuft, bedeutet das, dass das Konterspiel funktioniert.
Das hat es in der Partie beim SV Beckdorf auch ganz gut. Zumindest in der zweiten Halbzeit. „Da haben wir mehr Tempo gemacht“, meinte Bernburg-Trainer Armands Uscins.
Und: „Wir sind viele, viele Konter gelaufen.“ Am Ende war das mit einer der ausschlaggebenden Punkte dafür, dass der SV Anhalt einen ersten kleinen Schritt aus der sportlichen Krise gemacht hat und mit 37:32 beim Tabellenletzten SV Beckdorf gewonnen hat.
Auf Rechtsaußen experimentiert
Sechs Spiele, fünf Niederlagen. Das sportliche Abschneiden des SVA zu Beginn des Jahres war so schlecht, wie seit langer Zeit nicht mehr. Das Auswärtsspiel beim Schlusslicht gewann so natürlich noch mehr an Bedeutung. Und ausgerechnet vor dieser wichtigen Partie war die personelle Lage angespannt, wie noch nie in dieser Saison.
Marc Godon? Im Training umgeknickt, Bänderverletzung am Knöchel. Dusan Maric? Hat sich bei einem Sturz eine Verletzung am Ellenbogen zugezogen, Arm eingegipst. Clemens Wetzel? Krankheitsbedingt raus.
Mit nur zehn Spielern, darunter zwei Torhüter, reiste Bernburg also am vergangenen Sonnabend nach Beckdorf. „Ein bisschen Bauchschmerzen“, gestand Uscins, hätte er schon gehabt. Aufgrund der fehlenden Quantität, nicht der Qualität.
Denn: „Der Stamm war da“, betonte der Anhalt-Trainer, der einzig auf Rechtsaußen experimentieren musste, da sowohl Maric als auch Wetzel fehlten.
Patrick Schneider und Gabor Pulay wechselten sich auf dieser Position ab, hatten aber beide einen schweren Stand. Pulay wurde über die komplette Spielzeit in Manndeckung genommen, und Schneider ist nun einmal Rückraumspieler und vor allem Rechtshänder.
Doch war das nicht das Problem dafür, dass der SVA zur Pause mit 15:17 im Hintertreffen lag. „Wir haben zu viele freie Würfe nicht getroffen“, sah Uscins vielmehr, „und auch in der Deckung haben wir noch nicht genug Aggressivität an den Tag gelegt.“
In der zweiten Hälfte wurde der SVA allerdings besser. „Wir haben uns reingekämpft“, befand Lucas Marschall.
Die Deckung wurde besser, Moritz Stemmler, der Mitte der ersten Hälfte für Max Folchert ins Tor kam, hielt stark. „Er hat uns ins Spiel zurückgebracht“, lobte Trainer Uscins. Und die bessere Deckung war dann auch die Grundlage dafür, dass der SV Anhalt Bernburg offensiv ins Laufen gekommen ist.
Mit einem 5:0-Lauf von der 36. bis zur 40. Minute übernahmen die Gäste die Führung (20:19 auf 20:24). „Wir hatten dann das Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen“, sagte Usincs.
Marschall fand: „Die zweite Halbzeit war eine 180-Grad-Wende zur ersten.“ Und vor allem eine pünktliche. Mit acht Treffern war Linksaußen Lucas Marschall nach Steffen Cieszynski (9) zweitbester Schütze des SVA. Die Hälfte der Tore erzielte er nach Kontern.
Nächste Pflichtaufgabe wartet
Dem SV Anhalt gelang beim Tabellen-Schlusslicht damit also der im Vorfeld von Armands Uscins geforderte Pflichtsieg. All den ungünstigen Kaderbedingungen zum Trotz.
Am kommenden Sonnabend hat Bernburg den HV Werder zu Gast, der nur einen Zähler mehr auf dem Konto hat, als Beckdorf. Die nächste Pflichtaufgabe? „Kann man so sagen“, meinte Lucas Marschall.
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SV Beckdorf 32 (17) : SV Anhalt Bernburg37 (15)
Bernburg: Max Folchert, Moritz Stemmler; Steffen Cieszynski (9/1), Lucas Marschall (8), Marcel Popa (6), Gabor Pulay (5/3), Tim Ackermann (3), Patrick Schneider (3), Kilian Kraft (1), Andreas Steinbrink (1)
Siebenmeter: SV Beckdorf 5/6
SV Anhalt Bernburg 4/7
Zeitstrafen: SV Beckdorf 5 (rote Karte: Schmidt, 39., dritte Zeitstrafe)
SV Anhalt Bernburg 5
22. Spieltag: Der SC Magdeburg II hat am Sonnabend die Abstiegsränge verlassen. Die Youngsters haben einen wichtigen 32:27-Heimsieg gegen die SG Flensburg-Handewitt II gefeiert und sind jetzt Zwölfter. Altjührden ist abgerutscht.
(mz)