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SV Anhalt SV Anhalt Bernburg: Etat für Spielbetrieb der Handballer in der 3. Liga bis Juni 2019 gesichert

Von Torsten Adam 29.11.2018, 07:58
Marco Mansfeld (von links), Steffen Spott und Uwe Amelang bilden den Vorstand des Förderkreises Anhalt Bernburg,
Marco Mansfeld (von links), Steffen Spott und Uwe Amelang bilden den Vorstand des Förderkreises Anhalt Bernburg, Torsten Adam

Bernburg - Drei gebürtige Bernburger sollen nach stürmischen Wochen den Handball-Drittligisten SV Anhalt wieder in ruhigeres Fahrwasser steuern. Nach der Insolvenz des Trägervereins hat der neugegründete Förderkreis Anhalt Bernburg das wirtschaftliche Kommando für den Spielbetrieb der ersten Herrenmannschaft übernommen.

Neuer Förderkreis führt nun die Geschäfte

An seiner Spitze steht der Vorsitzende Steffen Spott (33). Den Vorstand komplettieren als 1. Stellvertreter Uwe Amelang (57) und als 2. Stellvertreter Marco Mansfeld (39).

Das neue Führungstrio eint nicht nur die Geburtsstadt im Pass, sondern auch die Begeisterung für den Handballsport in ihrer Heimat. Alle drei fanden über den Fanclub „Bärenpower“ eine enge Bindung zum Verein.

In den ersten Tagen seit der Förderkreis-Gründung war Klinkenputzen bei Sponsoren angesagt. Am Montagabend stellten sie sich den Mitgliedern des SV Anhalt vor. Und natürlich mussten auch Gespräche mit Spielern und Trainern über die Zukunft geführt werden.

Bis auf Nicolas Berends möchten alle Spieler in Bernburg bleiben

Mit Erfolg. „Der Etat für den Spielbetrieb in der 3. Liga ist bis zum 30. Juni 2019 gesichert. Und ich habe auch ein gutes Bauchgefühl für die Zeit danach“, sagt Uwe Amelang. „Bis auf Nicolas Berends, der wegen eines Jobangebots wechseln will, möchten alle Spieler bleiben. Diese mündlichen Zusagen haben wir.

Sie und der Trainer verzichten dafür auf sehr viel Geld“, erklärt Marco Mansfeld, der als Teambetreuer seit zweieinhalb Jahren die Mannschaft bei jedem Spiel begleitet und deshalb am besten weiß, wie es um deren Charakter steht. „Die Jungs wollen alle und fühlen sich wohl in Bernburg. Deshalb gab es für mich gar kein Zögern, als die Förderkreis-Gründung zur Debatte stand“, erklärt der 39-Jährige, der hauptberuflich als Gebietsleiter für einen Hersteller von Heizungszubehör tätig ist.

„Die Jungs wollen alle und fühlen sich wohl in Bernburg"

„Für mich ist es eine Herzenssache, dass in Bernburg weiter Drittliga-Handball gespielt wird“, erzählt Steffen Spott über seine Beweggründe, sich als Förderkreis-Vorsitzender zu engagieren. Der gelernte Einzelhandelskaufmann, der später ein berufsbegleitendes Studium zum Verkehrsfachwirt absolvierte, ist als Leiter des Calbenser Betriebshofs der Kreisverkehrsgesellschaft Salzland tätig.

Der 33 Jahre alte frischgebackene Vater versteht sich nach eigenen Angaben gut mit der Mannschaft - die Grundlage für eine künftige vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Der von Amelang gegründete Fanclub zählt zu Großsponsoren

Uwe Amelang hatte im Jahr 2009 „Bärenpower“ aus der Taufe gehoben und viele Jahre als Vorsitzender geführt. „Der Verein war damals in einer ähnlichen Insolvenzsituation. Und ich wollte helfen.“ Schon zuvor, als er noch aktiv Fußball spielte, besaß er eine Dauerkarte für die Heimspiele des SV Anhalt. Die Verbundenheit zum Handball rühre wohl noch vom Schulsport her.

Der von ihm gegründete Fanclub zählt bis heute zu den Großsponsoren. Nach einer Pause, in der „ich aber nie gedanklich weg gewesen bin“, will der 57-Jährige jetzt seine neugewonnene Freizeit dazu nutzen, sich wieder stärker beim Verein einzubringen.

Seit Juli ist er im Vorruhestand. Zuvor war der Bernburger jahrzehntelang als Außendienst-Mitarbeiter für einen namhaften US-Konsumgüterhersteller tätig. Das Klinkenputzen ist ihm also nicht fremd. Er und seine Mitstreiter haben bisher schon einige erfolgreiche Sponsorengespräche geführt. „Für die Unterstützung möchten wir schon einmal Danke sagen.“ Uwe Amelang hofft, auch neue Geldgeber zu gewinnen. Denn Ziel sei es, langfristig den Drittliga-Handball in Bernburg zu sichern. (mz)