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SV Anhalt Bernburg SV Anhalt Bernburg: Anhalt in der Bundesliga

Von carsten Roloff 20.08.2013, 20:37
Nick Heinemann hatte drei tolle Jahre beim SV Anhalt und ist Stammspieler bei Bundesligist Eisenach.
Nick Heinemann hatte drei tolle Jahre beim SV Anhalt und ist Stammspieler bei Bundesligist Eisenach. e. pülicher Lizenz

eisenach/bernburg/MZ - Christian Prokop (HC Wuppertal, TSV GWD Minden), Martin Ziemer (HBW Balingen/Weilstetten, TSV Hannover-Burgdorf) und auch Dennis Krause (SC Magdeburg) haben eines gemeinsam. Sie nutzten den SV Anhalt Bernburg als Sprungbrett in die erste Bundesliga. Dem Beispiel dieses Trios folgt nun ein vierter ehemaliger Bernburger. Nick Heinemann steht vor seinem Bundesliga-Debüt mit dem ThSV Eisenach. Die Thüringer erwarten am Samstag, 19 Uhr, in Werner-Aßmann-Halle den TSV Hannover-Burgdorf. Heute geht es in der ersten Runde des DHB-Pokals zum Bernburger Drittliga-Konkurrenten SG Wallau.

Rechtzeitig die Kurve bekommen

„Natürlich ist die Vorbereitung auf diese Saison härter als im vergangenen Jahr. Wir waren in den vergangenen Wochen fast nur unterwegs. Dafür ist die Vorfreude bei mir auf dieses Abenteuer natürlich auch riesig“, fiebert „Quick Nick“ seinem Debüt in der „stärksten Handball-Liga der Welt“ entgegen. Der Linkshänder galt zu Beginn seiner Laufbahn in Trainerkreisen als „schlampiges Genie“, ließ es manchmal sowohl im Training als auch bei der Berufsausbildung etwas locker angehen. Doch der gebürtige Thüringer bekam rechtzeitig die Kurve.

Beim SV Anhalt spielte er drei Jahre und mauserte sich zu einem Publikumsliebling. Unvergessen sind seine Auftritte im Frühjahr 2008 beim 38:28 gegen Aurich und beim 38:35-Sieg in Hannover-Burgdorf mit 17 beziehungsweise 16 Treffern, als er die Gegner fast im Alleingang aus der Halle warf. Mit 205 Toren hatte der Rechtsaußen maßgeblichen Anteil am überraschenden Klassenerhalt des damals völlig umgekrempelten Bernburger Teams.

"Wir brauchen schnell ein Erfolgserlebnis"

Vor vier Jahren ging der „Turboflitzer“ wieder in seine Thüringer Heimat zurück, hatte es aber unter Trainer Maik Handschke anfangs sehr schwer. Doch Heinemann macht seinen Weg, setzte sich durch und hatte mit 152 Volltreffern eine maßgebliche Aktie an der Rückkehr der Wartburgstädter ins deutsche Oberhaus nach neunjähriger Abstinenz. Dort möchte sich der ThSV wieder etablieren. „Sicherlich sind die drei Neulinge die ersten Abstiegskandidaten. Aber in der Aßmann-Halle werden wir es jedem Gegner schwer machen“, meinte Heinemann, der jedoch seinem Verein einiges zutraut. „Unser Kader ist gut aufgestellt. Wir haben beim Sparkassencup gesehen, dass wir mithalten können. Gegen Hannover haben wir unentschieden gespielt, gegen Magdeburg mit einem Tor verloren. Vieles hängt vom Start ab. Wir brauchen schnell ein Erfolgserlebnis“, meinte der künftige Industriekaufmann, der eine Ausbildung bei einem Elektronik-Unternehmen in Eisenach absolviert. Erst nach seinem Job kann der Handballer um 18 Uhr beim Training auflaufen.

Trotz Ausbildung und Profi-Handball ist der Kontakt zur „alten Heimat“ nie abgerissen. „Zu Michael Krause, Alex Weber, Toni und Marco Pajung habe ich immer noch einen guten Draht. Ich war erst vor kurzem wieder in Bernburg. Da gab es eine schöne Pokerrunde mit den Jungs. Außerdem habe ich mit Muckel Krause Tennis gespielt und gewonnen. Wir waren damals eine dufte Truppe und sind auch heute noch gute Freunde“, erzählte „Quick Nick“, der auch manchmal Bernburger Unterstützung in der Aßmann-Halle erhält. „Toni und Marco haben bei unseren beiden letzten Heimspielen in der zweiten Liga zugeschaut. Marco, der in Gießen wohnt, wird beim Pokalspiele in Wallau in der Halle sitzen.“ Klar, dass sich seine ehemaligen Teamkollegen auch so manchen Bundesliga-Knüller in Eisenach nicht entgehen lassen werden und ihrem Kumpel alle Daumen für den Klassenerhalt drücken.