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Angler Sorgen Algen in Bode bei Nienburg für Schaum?

Frank Nowotnig ist unzufrieden mit den Antworten aus dem Fachbereich Umweltschutz der Landkreisverwaltung in Sachen Zustand der Bode.

Von Andreas Braun 26.10.2021, 12:00
Frank Nowotnig nimmt regelmäßig Proben zur Überprüfung des Salzgehaltes. Jetzt sorgt Schaum auf der Bode für neuen Ärger.
Frank Nowotnig nimmt regelmäßig Proben zur Überprüfung des Salzgehaltes. Jetzt sorgt Schaum auf der Bode für neuen Ärger. Foto: Engelbert Pülicher

Nienburg/MZ - Unzufrieden ist Frank Notownig mit einer Antwort des Landkreises. Der Vorsitzendes des Anglervereins Nienburg hatte bei der unteren Naturschutzbehörde bei der Kreisverwaltung des Salzlandkreises angezeigt, dass es zu Schaumbildung auf der Bode kommt. Das sei von Nienburgern beobachtet worden. Nowotnig wandte sich zunächst an Landrat Markus Bauer (SPD), der es dann an den Fachbereich weiterleitete.

Der Fachbereich stellt fest, dass die Schaumbildung durch eine Algen-Biomasse verursacht werde. Es sei eine große Anzahl von einzelligen Kieselalgen und eine großen Anzahl abgestorbener Algen und Pflanzenreste festgestellt worden, so der Landkreis, der sich auf Proben bezieht, die im August an fünf unterschiedlichen Stellen der Bode genommen wurden. Drei seien unauffällig gewesen, zwei dunkelbraun, getrübt und mit Schaumbildung.

„Eigenartig ist die Schaumbildung, die angeblich durch das Absterben der Algen entsteht. Die Algen suchen sich scheinbar immer mal einen Tag aus, um uns zu verlassen?!“, so Nowotnig an den Landesanglerverband, den er über das Schreiben informierte, das auf den 11. Oktober datiert ist.

„Nach den zehn Teichen verlieren wir in unserem Bereich nun noch die Bode. Und keiner im Landkreis nimmt sich der Sache an.“ Nowotnig ist verärgert. Seit Jahren kämpfen er und der Nienburger Anglerverein gegen eine Verlandung der Teiche in der Region und für den Erhalt des Altarms der Saale, der je nach Wetterlage an Sauerstoffarmut leidet. So zumindest die Darstellung von Nowotnig, der mehrfach am Saalealtarm und auch das Wasser der Bode auf den Salzgehalt und den Sauerstoffgehalt untersuchen ließ. Der Salzgehalt in der Bode war viel zu hoch, was durch Industriegewässer verursacht wird, so Nowotnig. Die letzte Sauerstoffmessung auf dem Saalearm zeige Bereiche auf, wo man unter drei liege. Das zeige auch die immer noch grüne Wasserfärbung des Altarms, beklagt Nowotnig. Somit ist das nächste Fischsterben vorprogrammiert.

Dass der Salzlandkreis untätig sei, bestreitet die Behörde. Denn sie sei nicht diejenige, die handeln müsse, sondern der Anglerverein müsse tätig werden und Anträge stellen. Gespräche zwischen Stadt, Anglern und dem Landkreis stellten das Ergebnis fest und dass gehandelt werden müsse, doch Anträge in die Wege leiten müsse der Anglerverein, der wiederum sich darauf beruft, dass man schon Unterlagen zur Verhinderung der Verlandung der Teiches von Studenten vorgelegt habe, die aber nicht weiter beachtet worden seien.

Dem hält der Landkreis entgegen, dass man das, was man machen könne, auch erledige. So habe man, um Abläufe zu verkürzen, Analysen weitergeleitet. Das betrifft Messegergebnisse der Bode bei Löderburg, die die Angler Anfang Juni veranlasst hatten.

Die Ergebnisse der Messungen seien relevant für die Ziele der Europäische Wasserrichtlinie. Die Einhaltung der Richtlinie liege aber nicht im Verantwortungsbereich des Landkreises. Darum habe man die Messergebnisse an das Landesverwaltungsamt und an den Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft weitergeleitet.