1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Salzlandkreis
  6. >
  7. Schwarz-Gelb Bernburg: Schwarz-Gelb Bernburg: Jan Sandig schießt noch ein Abschiedstor

Schwarz-Gelb Bernburg Schwarz-Gelb Bernburg: Jan Sandig schießt noch ein Abschiedstor

Von Erik Schmidt 12.06.2017, 09:39
Bei der Auswechslung von Jan Sandig bildeten dessen Teamkollegen vom SV Schwarz-Gelb Bernburg ein Spalier.
Bei der Auswechslung von Jan Sandig bildeten dessen Teamkollegen vom SV Schwarz-Gelb Bernburg ein Spalier. Sven Brückner

Bernburg - Die zweite Hälfte lief gerade einige wenige Augenblicke, als Schwarz-Gelb-Coach Torsten Lange einen Wechselwunsch signalisierte. Jan Sandig, der angeschlagen in das Duell der Bernburger mit der SG Union Sandersdorf II gegangen war und in einem normalen Spiel vermutlich auf einen Einsatz verzichtet hätte, sollte das Feld verlassen.

Allerdings war es eben - speziell für Sandig - keine alltägliche Partie. Immerhin trug er letztmals die Farben des Vereins aus dem Bernburger Stadtteil Roschwitz.

Während sich der 24-Jährige also auf den Weg zur Seitenlinie machte, rückte für einen Moment das aktuelle Spielgeschehen inklusive des Rückstands zu diesem Zeitpunkt in den Hintergrund.

Das gesamte Team der Saalestädter bildete ein Spalier, wo hindurch Jan Sandig abtrat. Der Kloß im Hals des Offensivakteurs, den es in seine sächsische Heimat zurückzieht, gewann unter diesen Eindrücken an ungemeinem Umfang.

Ausgerechnet Knop legt vor

Schon vor der Partie hatte Sandig mit den Tränen kämpfen müssen. „Der gesamte Verlauf war einfach wie gemalt“, so das Urteil des Scheidenden. Immerhin drehten die Roschwitzer in der Folge noch das Spielgeschehen zu eigenen Gunsten.

Durch den 3:2-Erfolg kletterte Schwarz-Gelb in der Tabelle sogar auf Rang zehn. Den ersten Bernburg-Treffer hatte im übrigen Jan Sandig (13.) selbst besorgt. Nachdem die Hausherren schon seit der zweiten Minute zurücklagen, war es kurz darauf ausgerechnet Andreas Knop, der vor dem Sandersdorf-Gehäuse auf seinen Freund, Kommilitonen und WG-Partner querlegte.

Wenig später schlugen zwar erneut die Gäste (23.) zu, doch im zweiten Abschnitt korrigierten Maximilian Fritz (61.) und Knop (80.) das Resultat.

Familie und E-Jugend als Überraschung

Zu den weiteren Besonderheiten des Nachmittags zählten das Einlaufen der Mannschaften mit Schwarz-Gelbs E-Jugend, die Sandig in der abgelaufenen Spielzeit trainiert hatte sowie der überraschende Besuch seiner Familie.

So sei vor allem der letzte Auftritt des 24-Jährigen in Roschwitz noch einmal so gewesen wie die gesamten drei Jahre zuvor: herzlich und familiär. „Ohnehin hat sich die Zeit hier viel länger angefühlt“, sagte Sandig, um anschließend nachdenklich hinzuzufügen: „Der Abschied tut natürlich extrem weh, aber es ist einfach an der Zeit.“

Mitte Juli verlagert Jan Sandig derweil endgültig seinen Wohnsitz zurück nach Sachsen. Von dort aus wird er für die letzten Prüfungen seines Lehramt-Studiums in Halle lernen und in der Folge ein Referendariat beginnen. Fußballerisch geht es im Freistaat freilich auch weiter.

Zwei weitere Abschiede

Ob dann auch noch Gelegenheit für den einen oder anderen Besuch in Bernburg bleibt?

„Ich werde mich mit Sicherheit sehen lassen und mir auch die eine oder andere Partie angucken“, verspricht Sandig, „denn Roschwitz ist wie eine zweite kleine Familie und auch den Knops habe ich viel zu verdanken.“

Unterdessen verabschiedeten die Schwarz-Gelben auch Sebastian Täubert sowie Co-Trainer Denny Müller. Ein personeller Umbruch steht also nicht bevor.

Das Team, das den Klassenerhalt in der ersten Landesliga-Saison der Vereinsgeschichte am Ende durchaus souverän schaffte, bleibt im Gros zusammen.

Mit David Mutter (VfB Negattersleben) und Constantin Günther (eigene Jugend) stehen bereits zwei Verstärkungen fest. Außerdem können die Saalestädter auch noch auf die gedrückten Daumen Jan Sandigs zählen. (mz)

Feuchte Augen: Der letzte Auftritt im Schwarz-Gelb-Trikot bescherte Jan Sandig die eine oder andere Träne.
Feuchte Augen: Der letzte Auftritt im Schwarz-Gelb-Trikot bescherte Jan Sandig die eine oder andere Träne.
Brückner