Schützenverein Gatersleben Schützenverein Gatersleben: Jetzt gibt es einen "Bratwurstkönig"

Gatersleben - Bratwurstkönig. Wenn Thomas Richmann diesen Titel nicht verdient hat, wer dann? Mit nur zehn Schuss schießt er mit ruhiger Hand und sicherem Auge gleich drei dieser verführerisch duftenden Wurstkringel vom Faden - und darf sie behalten. Die bekommt er am Ende von Werner Linke überreicht, dem Vorsitzenden der Schützengesellschaft Gatersleben 1827, die am Wochenende ihr inzwischen viertes Bratwurstschießen ausgerichtet hatte.
„Eigentlich wollten wir draußen noch ein bisschen vorbereiten, den Grill anschmeißen, ein kleines Zelt aufbauen“, zählt der Vereinschef auf. Doch angesichts des Temperaturumschwungs zu Pfingsten mussten die Schützen diese Pläne an den Haken hängen. Denn während das Thermometer am Abend zuvor noch satte 28 Grad Celsius angezeigt hatte, kletterte es am Tag des Bratwurstschießens mühsam auf elf Grad Celsius. „Das ist gleich wie Winter“, schüttelt sich Linke da.
Doch den Weg zum Schießstand am alten Sportplatz fanden am Wochenende trotzdem viele Gaterslebener. „Ich hoffe, dass das Tradition wird“, meint der Chef der Schützen, die in diesem Jahr das 25-jährige Jubiläum ihrer Wiedergründung begehen. Im Dezember. Feiern wollen sie es deshalb im kommenden Jahr mit befreundeten Vereinen - wenn es ein bisschen wärmer ist. „Vielleicht mit einem Umzug und so“, überlegt der Vorsitzende.
Doch jetzt wollen sich die Gaterslebener erst einmal auf das Bratwurstschießen konzentrieren - ein ausgefallener Höhepunkt, der die Schützen bekannter machen und neuen Schwung ins Vereinsleben bringen soll. Denn derzeit sind dort nur noch 16 Mitglieder aktiv. „Und wir würden gern mehr haben - auch jüngere“, gibt Werner Linke zu. Deshalb wird das Bratwurstschießen auch von Jahr zu Jahr attraktiver gemacht. „Am Anfang hatten wir die Würste nur an einem Wollfaden hängen, das zu treffen war auf 50 Meter aber äußerst schwierig“, erzählt Linke. Darum ist nun ein Tonröhrchen dazwischengeschaltet. Genau wie auf dem Rummel. „Das hat einen Durchmesser von rund fünf Millimetern und ist viel besser anzuvisieren“, weiß der Experte und berichtet auch von einem Fangband. Damit die Wurst, wenn das Röhrchen getroffen ist, nicht in den Schmutz fällt.
Aufgerüstet wurde übrigens auch bei den aus Halberstadt stammenden Siegerprämien selbst: „Im letzten Jahr hatten wir 20 Bratwürste gekauft, dieses Mal waren es zehn mehr“, rechnet Linke vor. Ob sich die Siegerschützen an einer der Würste eventuell die Zähne ausbeißen könnten, weil verirrte Munition darin steckt? Der Vereinschef muss lachen. „Nein“, schüttelt er den Kopf. „Da bleibt nichts drin stecken, es gibt höchstens ein Loch!“
Und schon holt er eine der Bratwürste, um sie zu überreichen. Denn die erste war gleich am Anfang des Preisschießens weg. „Das macht Mut für die anderen“, freut sich Linke.
Im vergangenen Jahr hatte fast jeder der Teilnehmer einen der leckeren Preise mitgenommen. „So soll es ja auch sein, es soll ja Spaß machen“, stimmt der Gaterslebener zu. (mz)
