Salzlandsparkasse Salzlandsparkasse: Menschen im Salzlandkreis haben über zwei Milliarden Euro angelegt

Aschersleben/Staßfurt - Als ein „gutes Jahr“ in schwierigem Zinsumfeld hat Sparkassen-Vorstand Hans-Michael Strube das vergangene Geschäftsjahr zusammengefasst. Dies macht er neben der positiven Bilanz, die sich in den Zahlen ausdrückt, vor allem an stabilen Kundenbeziehungen fest.
Pro Monat werden nach seinen Worten zwischen 50 und 70 Kundenkonten mehr eröffnet als geschlossen. Die Salzlandsparkasse sei rentabel, „obwohl wir quer im Stall stehen“, wie es Strube ausdrückt. Will heißen: Im Vergleich zu anderen Häusern seien Prämiensparverträge nicht gekündigt worden, die Personalkosten sind vergleichsweise hoch und Geschäftsstellen würden nicht geschlossen. Die Bilanz in Auszügen:
Das wirtschaftliche Umfeld
Die wirtschaftliche Situation in Deutschland ist stabil, das Bruttoinlandsprodukt stieg um 2,2 Prozent. Der Dax erreichte im November 2017 einen neuen Höhepunkt mit 13.525 Punkten, und die Lage bleibt auch perspektivisch gut.
Anleger, die in Aktien investiert haben, dürfen sich die Hände reiben. Sparer, die das Risiko scheuen, werden die Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank weiter verfluchen. Risiken sehen die Banken im schleppenden Ausbau von Infrastruktur, vor allem der digitalen Netze, im Fachkräftemangel und in der „Regulierungswut“ der EU.
Die Geschäftsentwicklung der Salzlandsparkasse
Die Bilanzsumme beträgt knapp 2,4 Milliarden Euro und liegt damit rund 53 Millionen Euro über dem Vorjahr. Laut Vorstand Helmut Ibsch kommt das Wachstum vor allem aus dem Kundengeschäft. Die Menschen im Salzlandkreis haben mehr als zwei Milliarden Euro bei der Sparkasse angelegt.
Gut entwickelt hat sich auch das Kreditgeschäft. Hier verzeichnet das Geldinstitut ein Plus von 67 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Etwa die Hälfte vom Wachstum entfällt auf Privatkredite, auf Häuslebauer etwa. Doch auch Kredite an Firmen und Gewerbetreibende seien stärker nachgefragt worden.
Vermittlungsgeschäfte mit Versicherungen und Wertpapieren
Als Dienstleister vermittelt die Salzlandsparkasse Anlagen in Wertpapiere, Bausparverträge, Versicherungen und Altersvorsorgen. 130 Millionen Euro sind beispielsweise allein bei der ÖSA angelegt, 264 Millionen in Wertpapieren. Das Bauspargeschäft ist leicht rückläufig.
Die Geschäftsstellen im Salzlandkreis
Die Salzlandsparkasse bekennt sich zu ihren Geschäftsstellen. Im vergangenen Jahr ist in Giersleben die 46. eröffnet worden, „und darauf sind wir stolz“, sagt Strube. „Bleibt das Dorf in der Geschäftsstelle, bleibt auch die Geschäftsstelle im Dorf“, so sein Slogan, wobei auch er nicht in die Zukunft schauen könne.
Generell aber wolle die Sparkasse „der regionale Anker in der digitalen Welt“ sein . Das bedeute vor allem Service vor Ort. Diesem Ziel diene auch das neue Kundenkontaktzentrum im Sparkassenschiff in Staßfurt, in dem erfahrene Sparkassenmitarbeiter viele Fragen direkt am Telefon beantworten können.
Die Sparkasse sei bestrebt, die Kunden langfristig zu begleiten und zu beraten. „Wir wollen unseren Kunden nichts verkaufen, was sie nicht brauchen. Aber was sie brauchen, sollen sie bei uns kaufen“, so Ibsch.
„Problemfall“ Prämiensparen flexibel
18 000 Prämiensparverträge bringen den Kunden auch in der gegenwärtigen Nullzins-Phase sehr gute Erträge - zum Nachteil der Geldhäuser. Einige Geldinstitute haben deshalb bereits versucht, ihren Kunden die Verträge zu kündigen.
„Das wollen wir nicht, solange es noch kein BGH-Urteil dazu gibt“, sagt Strube. Trotzdem sei das Haus auf Kunden mit höheren monatlichen Sparbeträgen zugegangen, es seien 6 800 Gespräche geführt worden. „Mit fast allen haben wir vernünftige Vereinbarungen gefunden“, versichert der Vorstandschef.
Soziales Engagement der Salzlandsparkasse
Mit Hilfe der beiden Stiftungen und aus den Erträgen der PS-Lotterie sind im Jahr 2017 mehr als eine Million Euro als „Dividende“ in die Region geflossen. Neben geförderten „Leuchttürmen“ wie etwa dem Pferdefestival oder dem Sole-Cup profitieren davon auch kleinere Vereine bis hin zu Schulen und Kindertagesstätten.
Die Mitarbeiter der Salzlandsparkasse
Die Salzlandsparkasse gehört mit mehr als 500 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern der Region, die Fluktuation sei gering. „Uns verlassen Mitarbeiter allenfalls der Liebe wegen“, so Ibsch.
Im vergangenen Jahr wurden 32 junge Leute ausgebildet, und auch 2018 gibt es bereits 18 junge Frauen und Männer, die sich für eine Lehre bei der Salzlandsparkasse entschieden haben. (mz)