Wer bekommt 20.000 Euro? Sabowind Freiberg Sachsen spendet erneut 20.000 Euro für gemeinnützige Zwecke: Stadtrat Alsleben erarbeitet Richtlinie
Alsleben - Es ist ziemlich genau zwei Jahre her, da wurde an einem Gebäude am Freibad in Alsleben eine Solaranlage installiert. Seither wird der Strom für den Betrieb des Freibades von der Sonne produziert. Möglich war dies zum Großteil von einer Spende des Windparkbetreibers Sabowind an den Schwimmbadverein.
Der Windparkbetreiber aus Freiberg (Sachsen) lässt der Schiffer- und Mühlenstadt jährlich rund 20.000 Euro für gemeinnützige Zwecke zukommen, anstelle von Gewerbesteuern.
Damit künftig aber alle Vereine die Chance haben, sich um das Geld zu bewerben, hat die Verwaltung von Saale-Wipper eine Richtlinie erarbeitet, die in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses diskutiert wurde und auch Thema im nächsten Stadtrat sein wird.
Verwaltung erarbeitete Richtlinie, wie sich Vereine um das Geld bewerben können
Demnach müssen die interessierten Vereine künftig einen einfachen, zweiseitigen Antrag stellen, in dem sie kurz schildern, wofür sie Geld benötigen. In diesem Jahr ist der Antrag noch bis September möglich, erläuterte die zuständige Verwaltungsmitarbeiterin Sabine Rotter.
Künftig soll dies „frühzeitig“ geschehen. In diesem Jahr stehen sogar mehr als 25.000 Euro zur Verfügung, weil im vergangenen Jahr die Summe nicht voll ausgeschöpft wurde.
Ihr Interesse angemeldet haben bereits die Sportler des Rot-Weiß Alsleben. Sie wollen Geld zur Refinanzierung des Kunstrasenplatzes, der im August 2019 eingeweiht worden war. Auch der Förderverein der Feuerwehr hat schon einen Antrag über 7.500 Euro gestellt.
Dafür soll eine Hüpfburg samt Anhänger sowie ein neues Festzelt angeschafft werden. Die Hüpfburg werde beispielsweise auch bei Festen der Feuerwehr eingesetzt, bei denen „auch neue Mitglieder gewonnen werden sollen“, erläuterte Karsten Höppner, der stellvertretende Wehrleiter.
Überdies stelle man das Festzelt beispielsweise beim Schwimmbadfest zur Verfügung, sodass die Allgemeinheit davon profitiert. Nur sei eben das alte Zelt nicht mehr im besten Zustand. Finanzielle Unterstützung könnte auch der Schützenverein gebrauchen.
Auch der Schützenverein würde sich über eine Spende freuen
„Das Dach ist komplett im Eimer“, sagte der Vereinsvorsitzende Fred Grüneberg. Es müsse dringend gemacht werden, sonst gehe das ganze Schützenhaus auf dem Hasenberg kaputt. „Wir können es nicht verschieben.“
Normalerweise hätte der Verein die Reparatur auch selber stemmen können, sagte Grüneberg. Aber durch Corona habe der Verein in diesem Jahr keine Einnahmen durch Sportwettbewerbe. „Das trifft uns hart“, betonte der Vereinsvorsitzende.
Und in dieser „Notsituation“ beantragt der Verein nun finanzielle Unterstützung in Höhe von 16.100 Euro. Und auch der Heimatverein signalisierte bereits Interesse an einem Teil des Geldes.
Daniel Wernecke (Linke) begrüßt die Richtlinie. „Grundsätzlich halte ich die Richtlinie für eine gute Sache“, sagte er. So sei es transparent für alle Vereine. Er hätte sich eine solche Regel nur schon früher gewünscht.
Sabine Rotter schlug vor, eine Prioritätenliste zu erarbeiten
Der Ausschussvorsitzende Lars Langenberg (CDU) meint, es müsste im Ausschuss vorberaten werden, wer wie viel Geld bekommt und dies dann in den Stadtrat geben. Sabine Rotter schlug indes vor, womöglich ein Gremium zu bilden, das eine Prioritätenliste erstellt.
In anderen Kommunen seien darin beispielsweise der Bürgermeister, einer oder mehrere Vorsitzende von Ausschüssen sowie Schul- oder Kitaleiter vertreten. Rotter befürchtet, „wenn alle Vereine Mitspracherecht haben, funktioniert es nicht“.
Ein Gremium aber könnte eine Prioritätenliste mit etwa fünf wichtigen Projekten entscheiden. Letztlich hätte aber ohnehin der Stadtrat das letzte Wort. (mz)