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Private Grundschule Plötzkau Private Grundschule Plötzkau: Mindestens 16 Kinder werden eingeschult

Von Detlef Valtink 09.06.2016, 10:29
Computerarbeitsplätze in einem digitalen Klassenzimmer wird es in Plötzkau geben.
Computerarbeitsplätze in einem digitalen Klassenzimmer wird es in Plötzkau geben. Archiv/dpa

Plötzkau - Nächtelang habe er nicht geschlafen. Gegrübelt, nachgedacht und Varianten entwickelt. Immer wieder ausgelotet, was machbar sein könnte und wer von seinem Projekt überzeugt werden müsste. Jetzt kann Plötzkaus Bürgermeister Peter Rosenhagen erst einmal aufatmen, wenn auch noch nicht die ganze Arbeit erledigt ist.

Denn mit dem kommenden Schuljahr wird es in der Saalegemeinde wieder eine Grundschule geben, nachdem diese vor drei Jahren aufgrund prognostizierter geringer Schülerzahlen ihre Pforten schließen musste (die MZ berichtete). Damals hatte Peter Rosenhagen sich geschworen, alles daranzusetzen, diese Zwangsschließung rückgängig zu machen.

Geholfen hat ihm dabei Ingolf Fölsch, Geschäftsbereichsleiter Sachsen-Anhalt und Prokurist der Oskar-Kämmer-Schule in Wernigerode. Diese wird die private Grundschule in Plötzkau betreiben, in der sich nach jetzigem Stand mindestens 16 Kinder - von Bernburg bis Alsleben - einschulen lassen werden.

„Besonderes pädagogisches Profil“

Und nicht ohne Stolz hat der Prokurist den Eltern vor wenigen Tagen aufgezeigt, dass die Wernigeröder bei der Genehmigung der Schule im Kultusministerium vor allem mit ihrem Konzept gepunktet haben. „Uns wurde ein besonderes pädagogisches Profil attestiert“, weiß Ingolf Fölsch. Dies war auch notwendig, um sich von den „starken und guten“ Grundschulen im Umfeld abzuheben. Denn wer sein Kind in Plötzkau ausbilden lassen möchte, muss dafür auch Schulgeld entrichten.

Als Gegenleistung steht nicht nur die hochgradig individuell und auf die Bedürfnisse des Kindes ausgerichtete Betreuung der Schüler, sondern auch das Gesamtkonzept. Das heißt in diesem Fall kurz „MUTIG“. Die fünf Großbuchstaben stehen dabei für Mensch, Umwelt, Technik, Informatik und Gesundheit.

Besonders die Punkte Technik und Informatik rückte Fölsch zur Elternversammlung noch einmal in den Mittelpunkt. So wird in Plötzkau ein komplettes sogenanntes digitales Klassenzimmer aufgebaut. Jedes Kind bekommt seinen eigenen Computerarbeitsplatz mit hochwertiger Technik. Der Prokurist kündigt an, dass mit Abschluss der 4. Klasse jeder Schüler beispielsweise das Programm „Word“ und die Arbeit im Internet beherrschen werde.

Dazu kommt die Arbeitsgemeinschaft „Lego-Technik“, in der die neuesten Technik-Baukästen der Spielzeugfirma zur Verfügung stehen werden. Besser könne man Kinder nicht mit komplizierten Technikfragen vertraut machen, ist sich Ingolf Fölsch sicher. Ähnliche Ziele werden auch mit der AG Modelleisenbahn verfolgt. Umgesetzt werden auch zahlreiche Wünsche der Eltern. Dazu gehört der Transport der Schüler von Haustür zu Haustür, die Essenversorgung, die Hortbetreuung - die ebenfalls am Schulkonzept ausgerichtet wird - und die Vergabe von Zensuren.

„Es war der Wunsch vieler Eltern, dass wir mit Noten arbeiten“, so der Prokurist. Der aber auch deutlich klarstellt: Trotz aller zusätzlichen Angebote und Ausrichtungen, werde den Schülern in erster Linie die grundlegenden Dinge der ersten bis vierten Klasse gelehrt. Dazu gehört auch, dass die Kinder eine eigene Handschrift haben, erlernen und weiterentwickeln. Und ein Kinderforum installiert wird, in welchem die Schüler Recht bei Streitfragen sprechen werden, Demokratie lernen und üben und nicht nur auf dem Papier ihre Schule mitgestalten sollen. (mz)

Ein Schüler baut ein Fahrzeug mit „Lego-Technik“.
Ein Schüler baut ein Fahrzeug mit „Lego-Technik“.
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Bürgermeister Peter Rosenhagen hat dafür gesorgt, dass in Plötzkaus Grundschule wieder Leben einkehrt.
Bürgermeister Peter Rosenhagen hat dafür gesorgt, dass in Plötzkaus Grundschule wieder Leben einkehrt.
Engelbert Pülicher