Feuerwehren Pobzig und Latdorf bei Nienburg Saale: Stadtrat stimmt für Zusammenlegung der Ortswehren

Latdorf/Nienburg - Nein, Tränen fließen nicht bei den Feuerwehrleuten in Pobzig. Und wütend ist auch keiner der sechs noch verbliebenen Aktiven. Es ist ein nahezu lautloser Übergang von der Ortswehr Pobzig in die Ortswehr Latdorf/Pobzig.
Am Donnerstag hat der Stadtrat Nienburg die Zusammenlegung der beiden Ortswehren zu einer gemeinsamen beschlossen. Das bedeutet zwar das formale Ende der Pobziger Wehr.
Doch so dramatisch, wie das andernorts vielleicht vor sich ging, sei es in dem Fall nicht gewesen, sagt Rudi Waldeck, der als Stadtwehrleiter Nienburg auch die Ortswehren in seiner Verantwortung hat. „Die Pobziger sind eigentlich schon seit drei Jahren mit den Latdorfern zusammen, machen gemeinsame Dienstabende und auch Übungen. Der Zusammenschluss mit Latdorf ist nun auch auf der Verwaltungsebene fast vollzogen.
Kreis und Land müssen der Fusion noch zustimmen
Landkreis und Landesverwaltungsamt müssen dem noch zustimmen und dann geht es zum Innenministerium“, so Waldeck. Das Ministerium hat freilich ein Interesse, dass die Feuerwehrstrukturen funktionieren. „Das haben wir mit dem Zusammenschluss nun auch erreicht“, sagt Waldeck, der Feuerwehrmann noch von der Pike auf gelernt hat und auch als Brandermittler tätig war.
Gemeint ist damit, dass das Ende der Ortswehr nicht das Ende der Feuerwehr im Ort ist. Nur als eigenständige Abteilung existiert sie nicht mehr. „Die Pobziger durften nicht mehr selbstständig ausrücken, wenn es einen Alarm gab. Es fehlen die Qualifikationen.
Feuerwehrauto bleibt auch künftig in Pobzig stehen
Es hat bisher nicht geklappt, dass dort ein Wehrleiter eingesetzt werden konnte“, sagt Waldeck. So aber könne die Wehr alarmiert werden und aus Pobzig mit dem Einsatzfahrzeug, das in Pobzig auch stehen bleiben wird, unter Leitung des Latdorfer Wehrleiters Heiko Brauns zum Einsatzort fahren. Brauns ist seit fünf Jahren im Amt und freut sich über den Zuwachs seiner Truppe, die nun über 27 aktive Wehrleute verfügt.
In Latdorf haben die Pobziger gute Bedingungen. Nachdem eine nicht mehr genutzte Industriehalle umgebaut worden war, konnte diese als Feuerwehrgerätehaus für Latdorf genutzt werden. Doch nicht nur das ist in die Wehr Latdorf investiert worden. Das schönste Gerätehaus nutzt wenig, wenn die untergestellte Technik nicht mithalten kann.
Stadt Nienburg will weitere Feuerwehrtechnik anschaffen
Und so gab es im Oktober 2017 eine dicke Überraschung, die sich Nienburgs Bürgermeisterin Susan Falke mit Waldeck einfallen ließ. Zum Tag der Vereine hatten die beiden unter einem Vorwand möglichst viele Latdorfer Feuerwehrleute nach Nienburg beordert, um ihnen das neue Feuerwehrfahrzeug zu übergeben. Die Überraschung gelang. Weitere Technik wird in den nächsten Jahren angeschafft, doch weitere Zusammenschlüsse werde es nicht geben, so Waldeck. (mz)