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Neue Variante des Hallenfußballs Neue Variante des Hallenfußballs: KFV Salzland setzt auf Futsal

Von Daniel George 11.11.2014, 21:12
In Ländern wie Spanien oder Russland hat sich Futsal längst etabliert - und das soll bald auch in Deutschland geschehen.
In Ländern wie Spanien oder Russland hat sich Futsal längst etabliert - und das soll bald auch in Deutschland geschehen. DPA/Archiv Lizenz

Aschersleben - Lionel Messi, Neymar und Cristiano Ronaldo - ein Trio, das den Fußball prägt. Drei Spieler, zu denen Millionen talentierter Nachwuchskicker aufschauen. Weltstars, die ihre Karriere allesamt mit dem Futsal begonnen haben. „Als ich ein kleiner Junge war, habe ich auf den Straßen und in meinem Klub Futsal gespielt. Das war ein großer Spaß und es hat mir geholfen, zu dem Spieler zu werden, der ich heute bin“, wird Barcelona-Star Messi auf der Internetseite der Fifa zitiert. Futsal ist die vom Weltverband anerkannte Version des Hallenfußballs, die nun auch in deutschen Gefilden immer mehr Anklang finden soll.

Nicht nur Gegenliebe

Markus Scheibel gefällt das. Der Präsident des Kreisfachverbandes (KFV) Fußball Salzland gilt als Verfechter der aus Südamerika stammenden Hallenfußballvariante, ist beim Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) als Schiedsrichterverantwortlicher für die Futsal-Liga zuständig. „Ich habe schon etliche Spiele gesehen“, sagt er, „das ist eine sehr schöne Sportart. Da kommen die Zuschauer ganz klar auf ihre Kosten.“ Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte im Herbst 2013 entschieden, dass ab 2016 alle Hallenfußballturniere nur noch im Modus Futsal gespielt werden dürfen und war damit den Vorgaben der Fifa gefolgt.

Futsal stammt ursprünglich aus Südamerika. Wenig verwunderlich, dass der Rekord-Weltmeister Brasilien heißt. Fünfmal konnte sich die Auswahl den Titel bislang sichern. Sieben Turniere wurden bislang ausgetragen, das erste 1989 - Brasilien gewann.

Auch der letzte Titel aus dem Jahr 2012, als in Thailand gespielt wurde, ging an die brasilianischen Kicker. Nur zweimal siegte ein anderes Team.

Spanien sicherte sich 2000 und 2004 die Trophäe. Die nächste WM findet 2016 in Kolumbien statt. Amtierender Europameister ist die Auswahl Italiens, die sich im Februar dieses Jahres in Belgien durchsetzen konnte. Es war der zweite EM-Gewinn für Italien.

Rekord-Europameister ist der sechsfache Titelträger Spanien, Russland triumphierte einmal. Deutschland hat derzeit noch keine Nationalmannschaft.

Die Landesmeisterschaften des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) werden ab dieser Saison nun erstmals auch durchgängig in dieser Variante gespielt - das wiederum hat Auswirkungen auf den KFV Salzland, der auch auf Futsal setzt. „Wir werden diese Vorgabe umsetzen und fangen in diesem Jahr damit an“, erzählt Scheibel. Der Präsident weiß, dass diese Maßnahme nicht nur auf Gegenliebe stößt. Für die Hallenkreismeisterschaften im Herrenbereich gibt es derzeit beispielsweise nur „sieben oder acht Meldungen“, wie Markus Scheibel verrät. Aber: „Es war zu erwarten, dass da ein gewisser Abbruch kommt. Ich denke, das muss erst im Bewusstsein der Leute ankommen“, sagt er, „irgendwann muss man sich als Kreisfachverband aber positionieren.“

Lesen Sie auf der nächsten Seite, welche Unterschiede es zwischen Futsal und Hallenfußball gibt.

Der KFV Salzland setzt auf Futsal. In den vergangenen drei Jahren wurde in verschiedenen Altersklassen schon nach den Regeln gespielt. Aber was ist eigentlich anders im Vergleich zum hierzulande weitaus bekannteren Hallenfußball? So einiges: Anders als beim Hallenfußball stehen fünf Spieler auf dem Parkett, vier Feldspieler plus Torhüter. Es wird ohne Bande gespielt. Ab dem sechsten Foul bekommt der Gegner jeweils einen Zehn-Meter-Strafstoß. Grätschen ist verboten.

Schulungen für Schiedsrichter

„Beim Futsal siehst du, welcher Spieler wirklich talentiert ist“, wird der spanische Mittelfeldstratege Xavi von der Fifa zitiert, „du erkennst die kleinen Details, was Qualität, Klasse und taktisches Spielverständnis angeht.“

Die Spielzeit beträgt zwölf Minuten, davon wird die letzte Spielminute eines jeden Spiels effektiv gestoppt. Gezielt wird auf Handballtore - und das mit einem ganz besonderen Ball, der nicht hochspringt. Eine Umstellung - für Spieler und Trainer, für Fans und Verantwortliche. „Allzu viel ändert sich gar nicht“, versucht KFV-Präsident Scheibel die Berührungsangst verschwinden zu lassen.

Futsal stammt ursprünglich aus Südamerika. Wenig verwunderlich, dass der Rekord-Weltmeister Brasilien heißt. Fünfmal konnte sich die Auswahl den Titel bislang sichern. Sieben Turniere wurden bislang ausgetragen, das erste 1989 - Brasilien gewann.

Auch der letzte Titel aus dem Jahr 2012, als in Thailand gespielt wurde, ging an die brasilianischen Kicker. Nur zweimal siegte ein anderes Team.

Spanien sicherte sich 2000 und 2004 die Trophäe. Die nächste WM findet 2016 in Kolumbien statt. Amtierender Europameister ist die Auswahl Italiens, die sich im Februar dieses Jahres in Belgien durchsetzen konnte. Es war der zweite EM-Gewinn für Italien.

Rekord-Europameister ist der sechsfache Titelträger Spanien, Russland triumphierte einmal. Deutschland hat derzeit noch keine Nationalmannschaft.

Doch vor allem die Schiedsrichter müssen sich auf die neuen Regeln einstellen. Und dafür müssen neue Lehrgänge oder Schulungen absolviert werden. „Es ist in Sachsen-Anhalt schon ein kleines Problem, Unparteiische für den Futsal zu gewinnen“, sagt Mario Pinkert, zweiter Vizepräsident für Spiel- und Schiedsrichterwesen beim FSA, und gibt zu: „Es gibt viele Kritiker.“ Aber auch Befürworter, denn: „Wenn man Futsal technisch versiert ausführt, ist das schon eine Augenweide“, wie Pinkert sagt. (mz)