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Neue Praxis für 2.500 Einwohner Neue Praxis für 2.500 Einwohner: In Alsleben gibt es wieder einen Hausarzt

Von Carsten Roloff 30.09.2017, 05:45
Frank Siebert hat über 20 Jahre praktische Erfahrung gesammelt.
Frank Siebert hat über 20 Jahre praktische Erfahrung gesammelt. Tobias Schlegel

Alsleben - Es wurde gehämmert, geschraubt und gebohrt. Im Haus in der Neuen Torstraße 12 herrschte in dieser Woche hektische Betriebsamkeit. Es mussten noch einige dringend anstehende Arbeiten erledigt werden. Auch die Stühle für die Wartezimmer der neuen Hausarztpraxis in Alsleben, die am 2. Oktober um 8 Uhr eröffnet wird, trafen erst am Mittwochnachmittag ein.

Ab Montag wird Frank Siebert mit seinem Team, seiner Ehefrau Bettina sowie den beiden Schwestern Julia und Ann-Christin, für die Patienten aus Alsleben und Umgebung da sein.

Geboren in Könnern, aufgewachsen in Bebitz, Abitur in Bernburg

„Sicherlich gehe ich mit der Eröffnung dieser Praxis ein gewisses Risiko ein. Aber ich wollte mich schon immer selbstständig machen und mein eigener Herr sein. Außerdem stammen meine Frau und ich aus der Region“, begründete der 51-jährige Mediziner seine Entscheidung, künftig auf dem Land tätig zu sein und zu seinen Wurzeln zurückzukehren. Frank Siebert wurde in Könnern geboren, wuchs in Bebitz auf und besuchte bis zur achten Klasse die Polytechnische Oberschule in Trebitz.

Anschließend ging er an das heutige Carolinum Gymnasium nach Bernburg und bestand dort mit der Note 1,3 sein Abitur. Nach der obligatorischen Armeezeit studierte der Bebitzer von 1989 bis 1995 Medizin an der Martin Luther Universität in Halle und bestand im Jahr 2006 die Facharztprüfung für Innere Medizin. Er arbeitete in Wettin, im Bergmannstrost in Halle und von 1998 bis 2017 im Klinikum in Zeitz. Dort fuhr der Familienvater etliche Jahre regelmäßig Notarzt-Einsätze.

Einige seiner Kollegen schlagen einen ähnlichen Weg ein und machen sich selbstständig. Allerdings lassen sich die ehemaligen Krankenhausärzte und -ärztinnen zumeist in größeren Städten wie Halle, Dessau, Bernburg oder Weißenfels nieder. Für Frank Siebert wäre Halle außerdem eine praktische Alternative gewesen, weil er dort immer noch wohnt und er einen Wechsel des Wohnsitzes vorerst noch nicht in Erwägung gezogen hat.

Trotzdem hat der künftige Landarzt sich für Alsleben und gegen die finanziell vielleicht etwas lukrativeren größeren Städte entschieden. „Der ländliche Bereich ist für mich persönlich weitaus reizvoller, weil man einen wesentlich besseren Kontakt zum Patienten hat, als in der Großstadt. Ich sehe die Patienten öfter, kenne ihr Umfeld. In der Großstadt bleibt fast alles anonym“, meinte Frank Siebert, der schon einmal in diese Tätigkeit hineinschnuppern konnte und großen Gefallen an der Mitarbeit bei einem Hausarzt in Könnern fand.

Nun fiebert er der Eröffnung seiner eigenen Praxis entgegen, die auf 140 Quadratmetern neben dem großzügigen Empfangs- und Warteraum über zwei Behandlungszimmer sowie einen Labor- und einen EKG/Sonographie-Raum verfügt.

Einige Patienten haben sich schon angemeldet

Von seinen langjährigen Erfahrungen bei seiner Tätigkeit in den Krankenhäusern werden sowohl der neue Alsleber Hausarzt als auch seine Patienten profitieren. Im Vorfeld der Eröffnung der Praxis gab es schon etliche Anmeldungen. „Termine sind noch zu haben, aber das Buch ist schon gut gefüllt. Wir werden einen guten Start haben“, ist sich Frank Siebert sicher. Mit Ausnahme der Bestuhlung, die am Mittwochvormittag noch fehlte, lag der neue Alslebener Landarzt mit seinen Vorbereitungen hinsichtlich der Praxiseröffnung schon sehr gut im Rennen.

Die Hausarztpraxis in der Neuen Torstraße 12 in Alsleben ist von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr geöffnet sowie am Dienstag und Donnerstag auch noch zwischen 15 und 18 Uhr. Hausbesuche sind nach Absprache möglich. (mz)