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Land und Leute Land und Leute: Auf Olympiakurs

Von Marko Jeschor 03.05.2018, 08:00
Die Salzlandsparkasse unterstützt hoffnungsvolle Talente im Sport.
Die Salzlandsparkasse unterstützt hoffnungsvolle Talente im Sport. privat

Staßfurt - Sport, das ist irgendwann nicht mehr nur ein Hobby. „Ab einem gewissen Punkt ist es eine Lebenseinstellung“, sagt Damian Drexel aus Cochstedt.

Der 16-Jährige gehört aktuell zu den besten Nachwuchs-Karateka Deutschlands und wird erstmals für seine Leistung von der Salzlandsparkasse gefördert. Die MZ stellt die Spitzenathleten aus der Region kurz vor.

Damian Drexel: Der Laie würde sagen, es war ein einfacher Tritt nach vorn. Mit diesem Tritt aber brach der 16-Jährige einem Gegner zuletzt den Unterarm. Es ist die favorisierte Angriffstechnik des Cochstedters, der sich beim Karateverein Ashigaru Dojo Hoym Stück für Stück in die Elite gekämpft hat.

Heute gehört Damian zum Deutschland-Kader und darf einmal im Monat in einem Trainingslager an der Ostsee trainieren. Dabei ist es nicht nur der sportliche Erfolg, für den der Cochstedter so hart trainiert. Karate stärke auch den Geist.

„Man wird ruhiger und konzentrierter“, sagt er. Dabei stammt er eigentlich aus einer Fußballer-Familie, wie sein Vater berichtet. Mit dem Ball konnte Damian allerdings wenig anfangen, weshalb er sich für den Kampfsport entschied.

Miriam Puchta: Die Fragen des Reporters beantwortet die 14-Jährige noch etwas schüchtern. Beim Badminton allerdings, da zeigt die Hecklingerin ihre andere Seite, berichtet ihr Vater Michael. „Wer angreift, der bestimmt das Spiel.“

Und das tut Miriam beim SV Lok Staßfurt so erfolgreich, dass sie in ihrer Altersklasse mehrfache Landesmeisterin geworden ist sowie vordere Platzierungen bei nationalen und internationalen Wettkämpfen errang. „Wir fahren mit ihr durch halb Europa“, sagt der Vater. S

eit acht Jahren trainiert seine Tochter dafür. Wenn sie nicht am Netz steht, lernt sie an der Sekundarschule in Schneidlingen. Beruflich soll es die Hecklingerin später zum Zoll führen.

Julian Vogel: Das Auftreten ist trotz seiner 14 Jahre schon ziemlich selbstbewusst, die Botschaft unzweideutig: „Ich finde es besser, die Erfolge für mich allein zu haben.“

Das ist die Begründung von Julian, warum er sich für das Boxen beim VfB Aschersleben entschied, statt wie viele andere beim Fußball den Erfolg zu suchen. Nun hat der junge Mann den Titel des Deutschen Vizemeisters in der Altersklasse U17 für sich, ebenso wie den vierten Platz bei der Europameisterschaft.

Trainiert wird er von seinem Vater Olaf Vogel, der noch in der DDR das strukturierte Boxen lernte, wie er berichtet. Und diese Amateurschule vermittelt er seinem Sprössling seit Jahren. Dabei kann Julian sowohl mit links wie mit rechts ziemlich hart schlagen. So hart, wie man es kaum erwarten würde angesichts der doch noch schmächtigen Statur.

Der Nachwuchsboxer besucht die neunte Klasse der Albert-Schweitzer-Schule. Beruflich will er später sein Geld im Polizeidienst verdienen. Wenn er nicht gerade im Ring steht, angelt er - „zum Runterkommen“, wie Julian erklärt.

Tarik Krukowski: Der 13-Jährige pendelt zwischen seinem Heimatort Hecklingen und Jena, wo er als Kader-Spieler das Sportgymnasium besucht.

Er gehört damit zu den hoffnungsvollen Talenten beim Badminton, die später vielleicht einmal in die Riege aufsteigen, die unter anderem der fünfmalige Weltmeister Lin Dan aus China erreicht hat: die Weltspitze. Sieben Trainingseinheiten reißt Tarik dafür wöchentlich runter.

Sein Spiel ist allerdings noch nicht so spektakulär wie das des Chinesen. Vielmehr bereitet er seine Angriffe sorgfältig vor. „Ich bevorzuge das defensive Spiel.“

So wurde er unter anderem bei den Norddeutschen- und den Deutschen Meisterschaften Dritter. Aktuell ist er beim FSV Nienburg gemeldet.

Hannes Hecht: Bogenschießen, das fing eigentlich ganz harmlos im Urlaub in Dänemark mit der Familie an. Mittlerweile ist dieser Sport nicht nur ein Ausgleich zur Schule, sondern Hauptbestandteil seines Lebens, wie der 17-Jährige sagt.

Dabei „hat er schon alles abgeräumt“, sagt seine Mutter Yvonne nicht ohne Stolz. Auch sie findet den Sport toll. Grund: „Er gibt uns immer wieder die Gelegenheit, Zeit miteinander zu verbringen.“ Dabei ist die Familie mittlerweile auf dem ganzen Erdball unterwegs. T

rotz dieser wahnsinnigen Erfahrungen will Hannes der Heimat treubleiben. Nach seinem Abschluss am Fachgymnasium in Staßfurt will er zwar Biotechnologie studieren, später aber am IPK in Gatersleben arbeiten. (mz)