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Land und Leute Land und Leute: Andreas Stahn von Fichte kennt jeden Grashalm

Von Carsten Roloff 22.08.2017, 09:55
Andreas Stahn steht seit sechs Jahren an der Spitze des SV Fichte Latdorf.
Andreas Stahn steht seit sechs Jahren an der Spitze des SV Fichte Latdorf. E. Pülicher

Latdorf - Für den ehemaligen Tennisstar Boris Becker war der Center Court in Wimbledon das zweite Wohnzimmer. Für Andreas Stahn ist es der Sportplatz des SV Fichte Latdorf.

Der begeisterte Fußballer ist eines der Urgesteine, hält seinem Verein bis auf eine kurze Unterbrechung von zwei Jahren seit mehr als drei Jahrzehnten die Treue.

Seit 2011 fungiert der 38-jährige waschechte Latdorfer außerdem als Vereinsvorsitzender des SV Fichte.

„Irgendwann musste auch einmal die Jugend die Verantwortung übernehmen. Ich habe damals zugesagt, weil ich schon immer für den Sport gebrannt habe“, erinnert sich Andreas Stahn an seine Amtsübernahme zurück, mit der er den verdienstvollen Thomas Münzer ablöste, der mehr als 20 Jahren an der Spitze stand und auch Trainer war.

Fichte Latdorf: Mit sechs Jahren angefangen

Seit seinem sechsten Lebensjahr tritt der begeisterte Fußballer für den SV Fichte ans runde Leder.

„Ich bin eigentlich so lange ich denken kann dem Ball hinterher gerannt und durch meine Kumpel und meinem Vater zum Sport gekommen. Für unsere Generation gab es damals auch fast nichts anderes“, sagt der gebürtige Bernburger, der bis zur C-Jugend bei Fichte spielte und dann in der B- und A-Jugend zum SV Baalberge wechselte.

„Mitte der 1990er Jahre hatten wir in Latdorf nicht mehr genügend Fußballer in diesem Altersbereich.“ Die Wende und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten hielten viele Jugendliche vom regelmäßigen Sporttreiben ab.

Fichte Latdorf: Trainer hat den Verteidiger nicht aus den Augen verloren

Latdorfs damaliger Trainer Wolfgang Baake hatte den damals 18-jährigen Verteidiger aber nicht aus den Augen verloren und holte ihn zum SV Fichte zurück.

Anschließend hielt Andreas Stahn 22 Jahre lang die Knochen für seinen Verein hin, musste aber als Vorsitzender im Sommer eine besonders für ihn schmerzhafte Entscheidung treffen und die Männermannschaft aus dem Spielbetrieb für diese Saison zurückziehen.

„Das tat weh, denn schließlich ging eine seit 1969 andauernde Ära erst einmal zu Ende. Aber mir blieb gar keine andere Wahl.

Fichte Latdorf: Probleme gab es schon in der letzten Saison

Wir hatten schon vergangene Saison trotz einer Spielgemeinschaft mit der zweiten Mannschaft vom SV Schwarz-Gelb Bernburg akuten Personalmangel und mussten sogar Strafe zahlen, weil wir kein spielfähiges Team auf den Rasen schicken konnten“, erklärte der Vereinspräsident, der dafür sorgte, dass es bei der einmaligen Zahlung blieb.

Bei fünf Partien half er selbst aus, um das Spieljahr vernünftig zu Ende zu bringen.

Fichte Latdorf: Blick nach vorn ist optimistisch

Doch trotz dieses Rückschlags schaut Andreas Stahn nicht traurig zurück, sondern optimistisch nach vorn, zumal zum SV Fichte auch noch die Abteilungen Volleyball, Tischtennis und Frauensport gehören.

„Es geht in erster Linie darum, den Verein am Leben zu halten, der einfach zu Latdorf gehört“, so Andreas Stahn, der in der kommenden Saison nicht gänzlich auf Fußballspiele auf dem heimischen Sportplatz verzichten muss.

Die neu gegründete reine weibliche E-Jugendmannschaft. Ihre Heimpremiere feiern die Schützlinge von Trainerin Sabrina Hohlbein am 25. August, 17.30 Uhr, gegen die zweite Mannschaft des 1. FSV Nienburg. (mz)