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Bekannter Flieger verunglückt Kunstflieger stürzt ab: Ralf Buresch stirbt bei Flugshow in Polen

Von Katharina Thormann 16.06.2019, 09:21
Kunstflieger Ralf Buresch an seiner Maschine
Kunstflieger Ralf Buresch an seiner Maschine Lutz Sebastian

Könnern - Es sollte ein schöner Ausflug nach Polen werden. Am Ende endete er für die Kunstflieger von Eastside Yaks in einem Albtraum.

Denn kurz nach Beginn der Kunstflugshow in Plock kam ein deutscher Pilot auf tragische Weise ums Leben. Inzwischen ist klar: Bei dem Toten handelt es sich um einen Piloten aus Sachsen-Anhalt, und zwar aus der Kleinstadt Könnern.

Der 58-jährige Ralf Buresch, der wohl mit Abstand bekannteste Kunstflieger aus dem Raum Bernburg, stürzte vor den Augen der Zuschauer und die auf ihn gerichteten Kameras am Samstagvormittag in die Weichsel. Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP mitteilte, konnte der Pilot erst nach einer umfangreichen Suche tot aus dem Wasser geborgen werden.

Kunstflieger Ralf Buresch stirbt bei Flugshow: Ermittlungen aufgenommen

Auch die völlig demolierten Überreste seiner blauen 35 Jahre alten Yak 52 wurden in mehreren Metern Tiefe aus dem Wasser geholt. Nur noch die rot angebrachte Zahl 135 war noch gut darauf zu erkennen. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist derzeit noch vollkommen offen. Die Behörden haben die Ermittlungen aufgenommen.

Fest steht nur, dass die Maschine nach einer Drehung in großer Höhe plötzlich ungebremst in die Tiefe stürzte und in den Fluss krachte. Das zeigen auch die Videoaufnahmen, die im Internet schnell die Runde machten und große Betroffenheit auslösten.

Es ist nicht das erste tragische Unglück, das sich bei dieser Flugschau im polnische Plock ereignet hat. Bereits vor acht Jahren kam ein polnischer Pilot ums Leben, ebenfalls nachdem er mit seinem Flugzeug an der Weichsel abstürzte. Daraufhin wurde die Schau für mehrere Jahre ausgesetzt. Und auch diesmal wurde die für zwei Tage geplante Veranstaltung direkt nach dem Unglück abgebrochen.

Buresch war mit seinem Kunstfliegerteam von Eastside Yaks am Freitag gen Osten aufgebrochen. Er war einer von 40 Startern, die ihre Kunststückchen am Himmel zeigen wollten. Die Nachricht von seinem Tod schockierte vor allem Freunde und Bekannte des langjährigen Kunstfliegers.

Unter anderem auf der eigenen Fanseite der Eastside Yaks, die von den verunglückten Piloten betrieben wurde, mehrten sich im Laufe des Tages die Anteilsbekundungen für den Piloten. Dieser gehörte dem Flugverein in Köthen an und hatte bereits vor mehr als zehn Jahren seine Leidenschaft für das Kunstfliegen entdeckt. Seitdem hatte er hunderte Flugstunden unfallfrei absolviert und etliche Flugfans auf seinem Copilotsessel sitzen und war mit seinem leuchtend blauen „Eisenschwein“ - wie er seine Maschine nannte - auch regelmäßig am Himmel über Bernburg zu sehen.

Pilot Ralf Buresch stirbt bei Flugshow: Polizei Bernburg im Einsatz

Aber auch in der Nachbarstadt Köthen war er während der Flugtage mit seinen Stunts ein echtes Highlight. Zuletzt erlebten ihn die Flugfans am vergangenen Wochenende beim Hugo-Junkers-Fest in Dessau. Nur sieben Tage später dann das Unglück.

Nach diesem hatten die polnischen Behörden auch die Bernburger Polizei um Amtshilfe gebeten. Diese bestätigte auf Nachfrage der MZ, einer Familie in Könnern die Todesnachricht überbracht zu haben, nachdem ihr Angehöriger bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. (mz)