Krankenhausversorgung im Salzlandkreis Krankenhausversorgung im Salzlandkreis: Kaum noch Abmeldungen von Stationen
Bernburg - Die Notfall- und Krankenhausversorgung im Salzlandkreis hat sich nach den massiven Problemen zu Beginn des vergangenen Jahres mittlerweile deutlich verbessert. Diese Einschätzung vertritt Thomas Michling, zuständiger Fachbereichsleiter in der Kreisverwaltung. „Die Abmeldungen von Krankenhausstationen der Ameos-Kliniken reduzierten sich gegen null“, heißt es in seiner Mitteilung an den Gesundheitsausschuss des Kreistages.
Kurzfristige Engpässe
Der Krankenhaus-Betreiber habe lediglich über kurzzeitige Engpässe auf Spezialstationen wie der Intensivstation oder der Inneren Klinik aufgrund ausgelasteter Bettenkapazitäten informiert. Zudem seien beispielsweise Computertomographie oder Herzkatheterlabor aufgrund von Wartungsarbeiten oder technischen Defekten umgehend bei der Kreisleitstelle abgemeldet worden. „Dadurch kann der Rettungsdienst im Sinne des Patientenwohles sofort ein anderes Krankenhaus mit der benötigten Spezialfunktion anfahren“, so Michling. Die Erstversorgung von Notfallpatienten sei laut Ameos jederzeit gewährleistet gewesen.
Die intensiven Gespräche zwischen Klinik-Betreiber, Rettungsdiensten und Kreisverwaltung in den vergangenen Monaten sowie die Überarbeitung interner Verfahrensweisen bei Ameos haben offenbar gefruchtet. „Die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten hat sich sehr positiv entwickelt und wird fortgesetzt“, sagt Michling.
Fehlende Betten und Personalmangel
Kommunal- und Landespolitiker waren im Vorjahr alarmiert, weil seit Ende 2017 in der Leitstelle vermehrt Meldungen über vorübergehend nicht erreichbare Stationen in den Ameos-Kliniken und im Awo-Krankenhaus Calbe eingegangen waren - rund 270 bis Ende Mai. Damit konnten Rettungsfahrzeuge die Notaufnahmen nicht mehr anfahren und mussten weitere Wege zu der nächsten geeigneten Klinik zurücklegen, weshalb zu oft die gesetzlich vorgegebenen Hilfsfristen überschritten wurden. Als Grund für die Abmeldung von Stationen wurden von den Klinikbetreibern offiziell fehlende Bettenkapazitäten genannt. Vor allem bei Ameos war es aber wohl auch Personalmangel, wie Krankenschwestern berichteten. (mz)