Könnerns Bürgermeister Braumann Könnerns Bürgermeister Braumann: "Innenstadt soll schöner werden"

Könnern - Auf den Tag genau vor einem Jahr hat Mario Braumann sein Amt als Bürgermeister der Stadt Könnern angetreten. Was hat sich seitdem getan? Und wie geht es in der chronisch klammen Gemeinde weiter? Frauke Holz hat mit dem 53-Jährigen über die vergangenen zwölf Monate und zukünftige Projekte gesprochen.
Seit einem Jahr sind Sie nun schon als Bürgermeister der Stadt Könnern im Amt. Eine lange Zeit?
Braumann: Das Jahr ging sehr schnell rum. Mittlerweile ist der Alltag eingekehrt.
Welches Fazit ziehen Sie für sich persönlich?
Braumann: Ich habe mir den Optimismus nicht nehmen lassen. In jedem Job gibt es sonnige und trübe Tage. Doch man sieht, es bewegt sich etwas. Mein Dank geht dahingehend auch an die Stadt- und Ortschaftsräte. Die Zusammenarbeit funktioniert gut.
Was war für Sie das wichtigste Ziel, welches Sie im vergangenen Jahr umsetzen konnten?
Braumann: Dass der Leninplatz wieder durchgängig befahrbar ist. Und es klappt: Der große Lkw-Verkehr bleibt zum Glück draußen.
Apropos, Leninplatz: Wann wird mit dem ersten Bauabschnitt, sprich der Umfahrung und dem Parkplatz, begonnen?
Braumann: Das aktuelle Vorhaben wird nicht stattfinden. Das Geld wird zunächst aufgehoben, denn vielleicht können wir doch eine größere Baumaßnahme in Angriff nehmen und den kompletten Leninplatz ausbauen. Das ist allerdings noch nicht spruchreif. Wenn, dann muss dem auch der Stadtrat zustimmen. Ich würde mich freuen, wenn wir den Leninplatz im nächsten Jahr herrichten und somit das Lebensumfeld für die Könneraner verschönern können.
Wenn wir schon beim Thema sind: Ab der kommenden Woche ist die Bahnhofstraße komplett gesperrt ...
Braumann: Ich bin froh, dass es endlich losgeht. Das ist die größte Baumaßnahme seit vielen Jahren. Damit werden wir auch die Attraktivität der Innenstadt erhöhen, und ich halte an dem Ziel fest, mit der Freigabe der Straße im September auch den Brunnen wieder in Betrieb zu nehmen.
Attraktivität ist ein Stichwort, welches Sie häufig nennen. Wie geht es mit den Ruinen im Stadtbild weiter?
Braumann: Die Innenstadt soll schöner werden, angefangen bei der Sauberkeit. Seit einem Monat haben wir einen verstärkten Ordnungsdienst, der überprüft, ob die Bürger ihrer Kehrpflicht nachkommen. Im Innenstadtbereich haben wir da Nachholbedarf. Zudem sollen die Ruinen und Industriebrachen weichen. Ein erster Schritt ist mit dem Abriss der Alten Ziegelei getan. Zu 99,9 Prozent wird dieser noch in diesem Jahr erfolgen, es sei denn, wir bekommen Fördertöpfe angezapft. Das wäre uns das Warten wert. Denn hinsichtlich der Finanzlage sehe ich nicht die große Verbesserung auf uns zukommen.
Anstelle der Ziegelei soll der Neubau der Feuerwehr entstehen. Was passiert mit dem städtischen Bauhof?
Braumann: Der Bauhof wird umziehen müssen. An der Köthener Straße werden wir Garagen umbauen, in denen die Fahrzeuge untergestellt werden können. In den nächsten Jahren werden wir nach und nach die Sozialräume herrichten. Alles in kleinen Schritten.
In eben solchen Schritten strukturieren Sie auch die Verwaltung um. Warum wollen Sie Bau- und Ordnungsamt voneinander trennen?
Braumann: Die Struktur hat sich nicht bewährt, da die Aufgaben zu vielschichtig sind. Zumal das kleine Bauamt viele große Aufgaben bewältigen muss: den Feuerwehr-Neubau, die Leninplatz-Sanierung, die Hochwassermaßnahmen etc. Einer alleine kann das nicht zu 100 Prozent ausfüllen. Deshalb wird derzeit eine Ausschreibung vorbereitet, um die Stelle des Ordnungsamtsleiters neu zu besetzen und das Bau- vom Ordnungsamt, bestenfalls noch in diesem Jahr, zu trennen.
Die Stelle der Kämmerin wurde bereits ausgeschrieben. Mit welchem Ergebnis?
Braumann: Viele Kollegen verlassen uns und gehen in den wohlverdienten Ruhestand. Gerade erst haben wir Gudrun Röll verabschiedet, die sich um die Kindergärten gekümmert hat. Hier ist bereits eine Neueinstellung erfolgt. Ich hoffe, dass ich mit dem Stadtrat auch ein glückliches Händchen bei der Besetzung der Kämmereileitung habe. Wir hatten 28 Bewerbungen. Der Stadtrat wird demnächst noch einmal zusammenkommen, um über die Personalie zu entscheiden.
Das Hauptaugenmerk liegt auf der Kernstadt. Wo liegt der Fokus in den Ortsteilen?
Braumann: Den Erhalt der Grundschule Beesenlaublingen habe ich mir auf die Fahne geschrieben. Da wir nicht in den Genuss einer Stark-III-Förderung kommen, werden wir uns selber helfen und in diesem Jahr noch einen neuen Speisesaal einrichten. Zudem müssen wir sehen, wie es beim Thema Vernässung in Gerlebogk und Strenznaundorf weitergeht. (mz)