Ju-Jutsu in Aschersleben Ju-Jutsu in Aschersleben: PSV ist auf dem richtigen Weg

aschersleben/MZ - Die großen Glanzzeiten des Ascherslebener Ju-Jutsu sind vorbei. Die Zeiten, in denen die Abteilung des PSV Aschersleben nicht nur in und um Aschersleben auf sich aufmerksam machte, sondern europaweit. Es war im Jahr 2006, als der PSV auf seinem Zenit angelangt war. „Das hat sich vorher immer stetig gesteigert“, sagt Karl-Heinz Kotzan, Abteilungsleiter des Ju-Jutsu beim PSV, „bis wir dann 2006 schließlich 60 Mitglieder hatten.“ 14 davon standen sogar im deutschen Nationalkader. Die Ascherslebener Ju-Jutsuka waren eine große Nummer. Mehrere deutsche Meisterschaften konnten sie gewinnen, Jenny Funke und Kevin Eckstein wurden sogar Europameister. „Doch der demografische Wandel“, erinnert sich Kotzan, „hat uns dann zu schaffen gemacht.“
Highlight in der Einestadt
Der PSV hatte 2007 teilweise nur noch acht Mitglieder. Kotzan: „Berufsausbildung und Studium hatten einfach Vorrang.“ Einer hat dem PSV allerdings immer die Treue gehalten: Karl-Heinz Kotzan. Seit 1991 ist er Leiter der Ju-Jutsuka in Aschersleben. Und war hauptverantwortlich dafür, dass es am vergangenen Wochenende ein echtes Highlight in der Einestadt gab. Denn Karl-Heinz Kotzan holte die deutschen Meisterschaften im Ju-Jutsu nach Aschersleben. „Wir haben uns 2012 einfach mal beworben“, blickt er zurück. „Einfach mal“ - klingt eigentlich viel zu gewöhnlich, denn die Bewerbung des PSV Aschersleben war etwas ausgefallener.
„Bis dato hatten sich alle immer nur schriftlich beworben“, sagt Kotzan, „wir wollten allerdings mal etwas frecher sein und haben auch noch eine Power-Point- Präsentation dazu gemacht.“ Und die Idee zündete - die Entscheidungsträger waren überzeugt. Die deutschen Meisterschaften konnten am 7. und 8. Juni im Ascherslebener Ballhaus stattfinden. Für Karl-Heinz Kotzan begann nun der stressige Teil der Vorbereitung.
Talent ist vorhanden
„Sponsoren suchen, Anträge stellen, sich um die Versorgung aller Athleten kümmern“, zählt Kotzan auf, „es war schon ein großer Aufwand.“ Sogar die Internationale Dopingkontrollorganisation war vor Ort. Athleten, die im Bundeskader stehen, wurden getestet. „Allerdings waren alle sauber“, so Kotzan. Es waren für ihn insgesamt sehr gelungene Wettkämpfe: „Viele sagten mir, dass sie noch nie so reibungslos abgelaufene Meisterschaften besucht haben.“ Einen Wermutstropfen gab es dennoch.
„Das Wetter konnten wir leider nicht beeinflussen“, lacht Kotzan, „es war doch sehr angenehm warm in der Halle.“ So mussten auch die fünf Ascherslebener Ju-Jutsuka kräftig schwitzen. Für den PSV gingen David Reitzig im Fighting, Cindy Beyer und Martin Junghanns im Duo Mixed und Gino Figur mit Partner Tim Teßmann im Duo männlich an den Start.
Medaillen konnten die jungen Athleten (alle U 18) noch nicht gewinnen, doch Karl-Heinz Kotzan weiß: „Die Qualifikation war erst mal das Wichtigste, allein schon, um Erfahrung zu sammeln.“ Denn Talent ist vorhanden. „Wenn Gino Figur und Tim Teßmann weiter hart arbeiten, können sie sehr erfolgreich werden“, meint Kotzan, „die Veranlagung haben beide.“
Sie würden dann in die Fußstapfen derer treten, die den PSV einst so erfolgreich machten. Doch schon jetzt kann man sagen, dass man auf dem richtigen Weg ist.