Projekte in Nachterstedt In Nachterstedt wurden zwei Projekte verwirklicht: Der Kinderwagen-Rundweg ist fertig und es gibt neue Parkplätze am Friedhof.

Nachterstedt - Damit Nachterstedt noch ein bisschen schöner wird, wurden am Donnerstagvormittag gleich zwei rot-weiße Absperrbänder feierlich durchschnitten: für den Kinderwagen-Rundweg durch den Ort und für neue Parkplätze am Friedhof. Und beide Projekte verbindet eine ganz besondere Geschichte.
Der Rundweg vom Friedhof über den Sportplatz in den Ort hinein war eine Idee von Gärtnermeister Joachim Hoffmann und seiner Praktikantin Nina Thärig. „Ein gelungenes Fressen für unsere neue Interessengemeinschaft“, sagt Ortsbürgermeister Siegfried Hampe. Die wurde von Hoffmann und Ortschaftsrat Andreas Hampe (Unabhängige Wählergemeinschaft) ins Leben gerufen, um Nachterstedt noch ein bisschen schöner zu machen.
Projekte in Nachterstedt: Es war vorher eine schlimme Ecke
„Und wer das vorher gesehen hat, hier sah es sehr schlimm aus“, zeigt der Ortschef auf das Areal am Friedhofseingang. Da haben nun ganz viele mit angepackt.
„Hinter dem Sportplatz gab es viele Altlasten: Erde, Steine, in den Jahren zusammengetragen“, nennt Hampe eines der Probleme, die es zu beseitigen galt. Dafür hatte der Bauhof Container bereitgestellt und Ortschaftsrat Rainer Heuwold (CDU) lud die Berge, auf denen schon Bäume wuchsen, mit dem Radlader auf. „Wir dachten ja, zwei Container reichen“, sagt Hampe lachend. „Aber am Ende waren es sechseinhalb.“
Projekte in Nachterstedt: Büsche sollen noch gepflanzt werden
Die Wohnungsgesellschaft „Vorharzer Heimstätte“ stellte Platz zur Verfügung und beim ersten Arbeitseinsatz der Interessengemeinschaft - mit etwa 20 Leuten - wurde der Weg hergerichtet. „Das soll ein Rasenweg werden, der kurzgehalten wird und über den man auch mal barfuß laufen kann“, sagt Joachim Hoffmann und kündigt auch noch das Pflanzen von weiteren Büschen an.
Im Moment wurden schon einige Bäume gepflanzt. „Alles besondere Sachen, hinter denen eine Geschichte steht“, sagt der Gärtnermeister und freut sich, dass der Gärtnerstammtisch solche Seltenheiten organisieren kann.
„Da es hier einen hohen Nachpflanzbedarf gibt, können wir in Nachterstedt schöne, seltene, erhaltenswürdige Bäume unterbringen - eine richtige Baumsammlung eben“, sagt Hoffmann.
Vielleicht mit einer kleinen Tafel dran und einem QR-Code. „Denn haben Pflanzen eine Geschichte zu erzählen, wird es interessant“, findet er und könnte sich sogar Führungen durch den Ort vorstellen.
An dem neuen Rundweg, der zum Spazierengehen einladen und auch für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren geeignet sein soll, stehen derzeit schon eine Winterkirsche, die von November bis März blüht, eine Linde, die Birkenlaub hat, eine besonders große Maulbeere und ein seltener Speierling, der früher Wein haltbar machte. Auch eine Elsbeere, eine schlitzblättrige Eiche und eine Eberesche, bei der die Vogelbeeren essbar sind, gehören dazu. Gegossen werden die von der Gärtnerei, denn auch in diesem Jahr ist es einfach viel zu trocken.
Projekte in Nachterstedt: Firma Gartenbau Hoffman hat Parkplätze finanziert
Doch der Ortsbürgermeister freut sich auch über ein zweites Projekt: Der angrenzende Parkplatz mit zwölf Stellflächen wurde von der Firma Gartenbau Hoffmann gebaut und finanziert, die in diesem Bereich ihre Gewächshäuser und ihren Verkaufsraum stehen hat. Doch genutzt werden dürfen sie auch von jedem Friedhofsbesucher.
„Das ist eine ganz tolle Sache, dass eine Privatfirma solch eine Investition tätigt“, sagt Bürgermeister Siegfried Hampe. Er weiß: „Ohne das, hätte es die Parkplätze nicht gegeben, denn der Stadt fehlt das Geld.“
Projekte in Nachterstedt: Eine Idee der Praktikantin Nina Thärig
„Das wird hier richtig grün und kein Fremdkörper“, spricht Joachim Hoffmann von besonderen Rasenplatten, durch die schon die ersten Grashalme sprießen. „Wir wollten das Notwendige mit dem Schönen verbinden“, freut er sich über die Idee seiner Praktikantin.
„Alles sollte ökologisch sein“, spricht er von der Fläche, auf der der Regen zu 100 Prozent versickern könne und die, wenn kein Auto draufsteht, wie eine Wiese wirkt.
„Das soll dann von Bäumen überragt werden, die Schatten spenden“, erzählt der Gärtnermeister weiter. Ebenfalls von seltenen Exemplaren. „Wir haben hier deshalb eine Linde gepflanzt, die das Laub eines Weinblattes hat und viele Winterblüher.“ Denn der Weg zum Friedhof sei ein schwerer, besonders in der dunklen Jahreszeit. „Da soll es ein bisschen Farbe geben, wo es eigentlich keine Farbe gibt - das streichelt die Seele“, findet er.
Auch Laternen wurden am neuen Parkplatz aufgestellt. „Besonders für Frauen ist das wichtig - im Winter ist das nämlich eine dunkle Ecke.“ (mz)
