Garsena bei Könnern Im Freigut Garsena nahe Könnern lebt ein Hahn als Haustier

Garsena - Im Freigut Garsena nahe Könnern wissen sie, wer das EM-Spiel am Donnerstagabend gewinnen wird: Deutschland.
Das hat weniger mit Patriotismus zu tun, sondern mit einem ungewöhnlichen Haustier, das seit einem halben Jahr in den Büroräumen der Erziehungseinrichtung wohnt: „Meister“ - ein Hahn, wie ihn sich Rassegeflügelzüchter nur wünschen können: praller roter Kamm und schneeweißes Gefieder. Er wohnt wie ein gewöhnliches Haustier im Büro des Freiguts Garsena und hält die Mitarbeiter auf Trab.
„Meister“ folgt auf Schritt und Tritt
Von Zeit zu Zeit flattert er auf den Schreibtisch, schaut dem Einrichtungsleiter über die Schulter und folgt seiner Ersatzmutter Petra Schöning überall hin.
Dass der Hahn, der mindestens zur Hälfte der deutschen Rasse „ostfriesische Möwe“ angehört, Meister heißt, ist nicht das einzige Indiz auf einen deutschen Sieg heute Abend. Der Gockel hat auch noch verblüffende Ähnlichkeit mit einem bekannten Artgenossen, der immer im Intro der ZDF-Spielübertragung gezeigt wird, kurz bevor die Partien beginnen.
Darin küsst ein französischer Fußballfan einen ebenfalls weißen Hahn, der aussieht wie Meister. Aufgefallen ist das dem Leiter des Freiguts, Karl-Friedrich Schöning, beim Fußballschauen.
Meisters Start ins Leben
Doch wie kam es überhaupt zum ungewöhnlichen Büro-Hahn? Meisters Start ins Leben verlief äußerst holprig. Statt dass seine Mutter ihn selbst ausbrütete, legte sie zwei Eier in das Nest einer Flugente, die praktischerweise auch gerade brütete.
Das Problem: Meister und sein Geschwisterchen schlüpften zehn Tage vor den Enten und auch sonst hatte die Leihmutter kein Interesse an den jungen Küken.
Als Meisters Bruder dann auch noch von einer Katze verschlungen wurde, griff Petra Schöning, Ehefrau des Einrichtungsleiters, ein. „Ich habe ihn in eine mit Handtüchern ausgelegte Wanne unter eine Rotlichtlampe gelegt“, erinnert sie sich an seine ersten Tage. „Weil er aber so süß war, verbrachte er die meiste Zeit in irgendeinem Pullover.“
So gewöhnte sich Meister an seine Ersatzmutter. Und weil sie häufig im Freigut-Büro arbeitet, ist Meister auch immer mit dabei, denn der Hahn folgt seiner Ersatzmutter auf Schritt und Tritt. Selbst wenn sie sich um die Pferde kümmert oder eine Runde durch das Dorf dreht, kommt er mit. „Nur nachts muss Meister raus, denn Hühner sind nicht stubenrein.“ (mz)
