Breitbandausbau Ilberstedt setzt bei schnellem Internet auf die Stadtwerke Staßfurt
Nach Plötzkau entscheidet sich auch Wippergemeinde für eine Kooperation mit dem regionalen Anbieter.

Ilberstedt/MZ - Schnelles Internet soll es in Zukunft auch in Ilberstedt geben. Und wenn es nach dem Gemeinderat geht, soll es beim Glasfaserausbau eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Staßfurt geben. Das Gremium hat einen entsprechende Grundsatzbeschluss einstimmig abgesegnet. „Der Beschluss bindet uns rechtlich nicht“, betonte Verbandsgemeindebürgermeister Jan Ochmann (CDU).
Besteht Interesse?
Zunächst einmal geht es lediglich darum, herauszufinden, ob von Seiten der Ilberstedter überhaupt Interesse an einem schnellen Anschluss besteht. Die Preise der Stadtwerke seien vergleichbar mit denen von anderen Wettbewerbern. Der Vorteil, bei einer Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Staßfurt bestehe darin, dass es sich um einen regionalen Anbieter handelt, der beim Ausbau auch auf hiesige Firmen setzt. „Wir bauen eigenwirtschaftlich aus. Ohne Förderung“, erläuterte Eugen Keller, Geschäftsführer der Stadtwerke Staßfurt. Besonders stark schlagen dabei die Tiefbaukosten ins Kontor.
Daher soll im Rahmen einer Vorvermarktungskampagne festgestellt werden, wie viele Ilberstedter Interesse an einem Anschluss haben. Diese könnte laut Eugen Keller Mitte bis Ende Mai beginnen. Dabei würden die Einwohner auch genauer über das Vorhaben informiert.
Wer sich bereits zu diesem Zeitpunkt für einen Hausanschluss entscheidet, der bekommt ihn kostenfrei. Alle anderen, die sich später dazu entschließen, müssten die Kosten selber tragen.
Erfahrungen in Neundorf und Rathmannsdorf
Eine genaue Zahl, wie viele Ilberstedter nötig seien, damit es sich für die Stadtwerke lohnt, zu bauen, konnte Eugen Keller nicht nennen. Er berichtet aber von Erfahrungen aus Neundorf und Rathmannsdorf, wo sich jeweils etwa 70 Prozent der Einwohner für einen Internetanschluss entschieden haben. „Wir können
froh sein, dass der Prozess in Gang kommt“, sagte Roland Halang (Heimatfreunde). Harald Lütkemeier sieht in dem geplanten Ausbau „eine Chance für unsere Region“. Allerdings wünscht er sich „eine gründliche Information an die Einwohner“. Denn er glaubt, dass es zunächst viel Skepsis geben werde.
Auch in anderen Mitgliedsgemeinden geht es voran
Auch in den anderen Mitgliedsgemeinden der Verbandsgemeinde Saale-Wipper soll der Breitbandausbau vorangetrieben werden oder ist schon im Gange. So hatte vor kurzem der Plötzkauer Gemeinderat mit einem Grundsatzbeschluss schon grünes Licht für die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Staßfurt gegeben. In Güsten wurden die Pläne ebenfalls schon vorgestellt, aber noch ist keine endgültige Entscheidung gefallen. Die Gemeinde Giersleben hatte einen eigenen Weg eingeschlagen und in Alsleben baut die Deutsche Telekom derzeit bereits. Dabei hat sich das Telekommunikationsunternehmen frühzeitig auf Alsleben festgelegt. In weiteren Kommunen wollte man nicht bauen. Das hatten Vertreter der Telekom bereits beim Unterzeichnen der Vereinbarung mit der Verbandsgemeinde Saale-Wipper und der Stadt Alsleben geäußert.