Ilbersdorf Ilbersdorf: Am heißen Draht mit dem Rasentraktor

Ilbersdorf - Vor rund drei Wochen lief der spätere Tour-Sieger Christopher Froome auf der zwölften Etappe der Tour-de-France zu Fuß, ohne Fahrrad durchs Ziel, weil er zuvor gestürzt war. Sportfans werden sich daran erinnern. Am Wochenende gab es eine ähnliche Szene beim Teichfest in lbersdorf: Allerdings joggte der Niederländer Meiny Strockmeijer nicht über die Ziellinie, sondern schob dabei einen Rasentraktor. Der Keilriemen sei abgegangen, wie Strockmeijer später erklärte.
Doch dem Gast aus Groningen, der eigens für das traditionelle Rasentraktorrennen die über 400 Kilometer nach Ilbersdorf gekommen war und mit einem Fahrzeug seines früheren Arbeitskollegen Luurt van der Molen startete, ging es weniger um den Sieg. Vielmehr wolle er Spaß haben, erklärte Strockmeijer.
Auf dem Parcours am Dorfteich ging es für den Niederländer und die sechs weiteren Starter aber nicht nur um Geschwindigkeit, sondern vor allem um Geschicklichkeit. Denn die Traktoristen mussten ihre Gefährte um einen Slalom lenken, einen Nagel einschlagen, Entfernungen schätzen, mit Dartpfeilen auf Luftballons werfen und zu guter Letzt den Heißen Draht bewältigen. Diese anspruchsvolle Aufgabe erledigte Meiny Strockmeijer, unabhängig von der Panne, nur einigermaßen befriedigend. Besonders beim Heißen Draht hatte er große Schwierigkeiten.
Training auf 1.000 Quadratmeter Rasenfläche
Andere waren da wesentlich geschickter. Darunter der spätere Sieger Normen Graul aus Edlau. Besonders viele Punkte konnte er beim Luftballon-Darts und Schätzen sammeln. Dabei, so versichert Graul, habe er sich nicht speziell auf den Wettbewerb vorbereitet. „Mein einziges Training bestand darin, zu Hause den Rasen zu mähen“, erklärt er mit einem Schmunzeln.
Immerhin 1.000 Quadratmeter hat er regelmäßig zu beackern, was ja als Vorbereitung gar nicht so schlecht ist. Nur der unebene Boden machte ihm am Samstag etwas zu schaffen. Graul verwies Dirk Rosenow aus Edlau auf Platz zwei. Der durchquerte den Parcours besonders schnell und zeigte am Heißen Draht eine auffallend ruhige Hand. Platz drei ging an den Lokalmatadoren Torsten Pils, der beim Luftballon-Darts und Schätzen viele Punkte sammelte.
Während der Rasentraktor des Siegers durchaus noch für seinen ursprünglichen Zweck einsetzbar ist, ist es der von Luurt van der Molen nicht mehr. Immer wieder schraube er an seinem Rasentraktor herum, sagte der Ilbersdorfer. Und eigentlich hatte er ihn auch extra für das Rennen präpariert. „Weil ich gern gewinnen möchte“, gab van der Molen vor dem zweiten Durchlauf zu. Doch die Bastelei im Vorfeld nutzte ihm am Ende nichts, denn der Ilbersdorfer schaffte es - ebenso wenig wie sein Freund Meiny - nicht aufs Podium.
Während vor allem die Männer ihren Spaß beim Rasentraktorrennen hatten, standen anschließend die Kinder im Mittelpunkt. Fünf von ihnen begeisterten das Publikum bei einer Mini-Playback-Show mit Liedern wie „Die immer lacht“ (Stereoact) oder „Mädchen gegen Jungs“ aus dem Film Bibi und Tina. Auf noch größere Resonanz stieß das Kinderschminken: 20 Mädchen und Jungen verwandelten sich unter anderem in Tiger, Feen oder Schmetterlinge. Abends klang das Fest dann gemütlich mit Musik und Tanz aus. (mz)
