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Heimatfest Schadeleben Heimatfest Schadeleben: Das große Tauziehen

Von Regine Lotzmann 03.07.2016, 14:08
Auch dieses Jahr gewannen beim Tauziehen der Feuerwehren wieder die Kameraden aus Friedrichsaue.
Auch dieses Jahr gewannen beim Tauziehen der Feuerwehren wieder die Kameraden aus Friedrichsaue. Frank Gehrmann

schadeleben - Laufenten huschen durch die Voliere. „Die japanischen Legewachteln gehören mir“, zeigt Rainer Dannenberg auf die kleinen graubraunen Vögelchen daneben. Und lacht: „Zwei Eier haben sie schon gelegt.“ Und das, obwohl der Tag noch recht jung sei. Denn das Heimat- und Schützenfest in Schadeleben hat gerade erst begonnen. Der Geflügelzuchtverein, dem Dannenberg vorsteht, sorgt da traditionell für einen guten Start in den Tag: mit einem leckeren Frühstück.

„Der halbe Verein ist hier, wer Zeit hat, ist gekommen“, freut sich der Vereinschef über die vielen Helfer, die gemütlich aufgebaute Ecke auf dem Dorfplatz und die Festbesucher, die sich gerade stärken. Für den Verein eine tolle Gelegenheit, sich zu präsentieren.

Denn auch hier fehlen junge Leute. „Wir möchten unsere Nachwuchsarbeit ein bisschen anschieben“, spricht Dannenberg deshalb auch von einem Tag der offenen Tür mit einem kleinen Kinderfest, das die Geflügelzüchter am 13. August ausrichten wollen.

Knirpse haben  ihren Spaß

Doch jetzt haben die Knirpse erst einmal auf dem Festplatz ihren Spaß: Denn am und im Seelandforum wird Kinderschminken und Ponyreiten angeboten, gibt es Karussells und viel Musik. Und für die Älteren jede Menge zu schauen. Die Hederslebener Agrargenossenschaft baut Wein und Honig auf, Kartoffeln, Gewürze und Likör. Und die Hoymer Bogenschützen holen ihre Bögen heraus. Wer will, kann sich im Schießen versuchen.

Wie bei Christian Kaiser. Der junge Steinmetz- und Steinbildhauermeister, der sich in Giersleben niedergelassen hat, hat nämlich nicht nur Anschauungsstücke mitgebracht, sondern auch Sandstein dabei, an dem sich die Besucher selbst ausprobieren können.

„Ich wollte immer etwas Handwerkliches machen, dieser Beruf ist selten , man kann sich kreativ ausleben“, begründet der 35-Jährige, warum er unbedingt Steinmetz werden wollte. „Ein Beruf, der ein bisschen am Aussterben ist“, bedauert der Meister, der deshalb gern auch Praktikanten aufnimmt und in Schadeleben seine Arbeit vorstellt. Die besteht nicht nur im Herstellen von Grabmalen. „Ich mache Treppen und Fensterbänke, restauriere auch, zum Beispiel in Kirchen“, erzählt er und hat auch eine Übung für sein Meisterstück mitgebracht: ein Teil von einem Kirchenfenster.

Dass der Steinmetz gekommen ist, darüber freut sich Alfred Malecki besonders. Der Ortsbürgermeister, der das Fest mit Hilfe aller Schadelebener Vereine und Einrichtungen vorbereitet hat, lässt sich überall blicken. Gibt hier Schlüssel heraus, begrüßt da die Hoymer Wehr.

Tauziehen der Wehren ist Höhepunkt

„Den wichtigsten Part hier hat die Feuerwehr“, nickt er zu seinen Kameraden hinüber. Die hatten im Vorfeld schon das ganze Dorf geschmückt, Wimpelketten von einer Straßenseite zur anderen gezogen. Und für einen der Höhepunkte gesorgt: das traditionelle Tauziehen der Wehren, bei dem die Friedrichsauer wieder siegten. Gefolgt von den Hoymern und den Schadelebenern. „Sieben Wehren haben sich dieses mal gemeldet, bisher waren es nur fünf“, freut sich Malecki und berichtet von dem zweiten Höhepunkt, dem Umzug der Schützen.

Mit dem werden zunächst die alte Schützenkönigin Kathrin Brachvogel und Leana Ehlert - gerade sieben Wochen alt - abgeholt. „Das ist die jüngste Schadelebenerin, das machen wir immer so“, berichtet der Ortschef. Dann wird mit Monika Huber die neue Schützenkönigin gekrönt. Wieder eine Frau. „Bei uns herrscht nämlich Gleichberechtigung.“ (mz)

Die Kinder haben bei Karussellfahren ihren Spaß.
Die Kinder haben bei Karussellfahren ihren Spaß.
Frank Gehrmann