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HC Salzland HC Salzland: Handball-Damen siegen mit der "Ruthe-Faust"

Von Tobias Grosse 12.10.2015, 17:46
Silke Ruthe (l.), hier in einem früheren Spiel, feierte am Sonntagnachmittag mit dem HC Salzland den ersten Saisonsieg.
Silke Ruthe (l.), hier in einem früheren Spiel, feierte am Sonntagnachmittag mit dem HC Salzland den ersten Saisonsieg. archiv/tobis Lizenz

Stassfurt - Manchmal ist es einfach so. Da steht ein einziges Tor sinnbildlich für eine ganze Partie, eine ganze Situation. Als Stephanie Jäger am Sonntagnachmittag für den HC Salzland zum 14:6 gegen die BSG Aktivist Gräfenhainichen traf, war da mehr als ein Hauch Glück dabei. Jägers Wurf ging nämlich zunächst an den rechten Pfosten. Von dort aus allerdings an den Rücken der Torhüterin und so doch noch ins Tor. Es klappte einfach alles. Der HCS feierte mit dem 44:24-Erfolg seinen lang ersehnten ersten Saisonsieg. Auch dank eines ganz besonderen Motivationstricks.

Vorher nie mehr als 27 Tore

Doch der Reihe nach: Der HC Salzland legte einen schwachen Saisonstart in die Sachsen-Anhalt-Liga hin. Die Mannschaft von Trainer Stefan Rähm war mit großen Vorschusslorbeeren gestartet, in den ersten drei Spielen sprang allerdings nur ein Punkt heraus. Gegen Gräfenhainichen geriet das alles in Vergessenheit. Die Salzländerinnen spielten in der ersten Hälfte den Handball, „der meinen Vorstellungen entspricht“, meinte Stefan Rähm nach der Partie. Schnell und facettenreich in der Offensive, aufmerksam und kompromisslos in der Defensive. „Es hat alles gestimmt“, fand Rähm, „das war wunderschön mitanzusehen.“ Der HCS führte nach 20 Minuten bereits mit 19:7. „Da war klar, dass nicht viel anbrennt,“ meinte Silke Ruthe. Die Spielmacherin erklärte nach der Partie dann auch, wie es zu diesem starken Auftritt kam: „Bei uns hat einfach die Einstellung gestimmt, die letzte Motivation.“

Und dafür gab es auch einen besonderen Trick. „Wir haben uns vor der Partie gesagt, dass wir uns alle gegenseitig anfeuern müssen und dass alle, auch auf der Bank, jedes Tor bejubeln“, erklärte Silke Ruthe und fügte lachend an: „Bei uns nennt sich das die Ruthe-Faust.“ Und die erhobene Faust nach erfolgreichen Aktionen war beim HC Salzland am Sonntagnachmittag in der Staßfurter Paul-Merkewitz-Halle oft zu sehen. Zur Pause führte der letztjährige Drittligist bereits mit 29:11.

Zum Vergleich: In den drei bisherigen Partien erzielte der HCS nie mehr als 27 Treffer. „Wir haben jetzt gezeigt, was in uns steckt“, sagte Silke Ruthe. „Und es war sicherlich auch für die Zuschauer endlich mal wieder ein schönes Spiel.“ Dass bei einer so deutlichen Führung im zweiten Abschnitt dann die letzte Spannung abhanden kam, „ist verständlich“, sagte Stefan Rähm. Der Coach verteilte nun die Spielminuten auf alle Schultern ohne Rücksicht auf die nackten Zahlen. Denn: „Was haben wir davon, wenn wir 50 oder 60 Tore werfen? Wir wollen uns als Team weiterentwickeln.“ Silke Ruthe sah es ähnlich: „Gewonnen ist gewonnen. Und wir haben ja trotzdem sehr deutlich gewonnen.“

„Sehr viel Selbstvertrauen“

Am kommenden Sonntag (16 Uhr) empfängt der HC Salzland den Magdeburger SV zum zweiten Heimspiel in Folge. „Das ist natürlich perfekt“, meinte Stefan Rähm, der sich sicher war, dass der deutliche Sieg gegen Gräfenhainichen „sehr viel Selbstvertrauen“ gibt. Es könnte dazu beitragen, dass man gegen Magdeburg eins wieder öfter sieht: Die Ruthe-Faust. (mz)