HC Salzland gegen HaSpo Bayreutch HC Salzland gegen HaSpo Bayreutch: "Es war mehr möglich"

bayreuth - Es war Samstagabend, 19.51 Uhr. Die Drittliga-Handballerinnen von HaSpo Bayreuth hatten in den sozialen Netzwerken Freudiges zu vermelden. „Es bleibt hier in Bayreuth einfach dabei: Unsere Halle, unsere Punkte“, stand auf der Facebook-Seite des Aufsteigers. „Ein wahnsinnig intensives Spiel mit dem besseren und über 60 Minuten verdienteren Ende für uns“, hieß es weiter. Und auch einen kleinen Seitenhieb konnten sich die Oberbayern nach dem 24:22-Sieg gegen die Wildgänse nicht verkneifen: „Heute gibt es Gänsebraten.“ Zum Scherzen zumute war René Linkohr derweil nicht. Der Trainer des HC Salzland ärgerte sich immens über die Niederlage in der Wagner-Stadt. „Das wurmt gewaltig“, so Linkohr. Der Grund war ganz einfach: „Es war einfach mehr möglich.“
Zwei entscheidende Spielerinnen
Denn die Wildgänse starteten stark in die Partie. Mit einem 4:0-Lauf zwangen sie HaSpo-Coach Thomas Hankel schon nach dreieinhalb Minuten die erste Auszeit zu nehmen. „Uns gelang es sofort, alle Vorgaben umzusetzen“, erklärte René Linkohr, „Bayreuth fand kein Konzept.“ Der HC Salzland spielte konzentriert in der Deckung, effektiv in der Offensive. „Es hat alles funktioniert - Abwehr und Angriff“, meinte Josephine Klauß. „Doch dann“, so die Torhüterin weiter, „wollte nichts mehr klappen.“
Bayreuth bekam mehr und mehr Zugriff auf die Partie, die Wildgänse hingegen „hatten den Faden verloren“, berichtete Klauß. Zwar konnte die Mannschaft von René Linkohr die Führung bis Mitte der ersten Halbzeit halten, doch sie schmolz beständig. Bei den Oberbayern dagegen spielte sich bis zum 13:14-Halbzeitstand aus Sicht des HC Salzland vor allem die groß gewachsene Kim Koppold in den Vordergrund.
Alle ihre vier Treffer erzielte die Rückraumschützin von der 16. Minute bis zur Pause. „Sie war verantwortlich für den Halbzeitstand“, musste Linkohr zugeben. Unbeteiligt waren die Wildgänse aber natürlich nicht. „Wir haben zu keiner Zeit zu unserer gewohnten Stärke zurück gefunden“, erklärte Josephine Klauß. So also auch nicht in der zweiten Halbzeit. Obwohl René Linkohr zwischenzeitlich guter Dinge war. „Nach 40 Minuten dachte ich: Wir haben sie“, so der Trainer. Der HCS führte mit 19:17.
Doch wie schon im ersten Durchgang sollte sich eine Bayreutherin - dieses Mal Loraine Hellriegel - zur Spielverderberin aufspielen. Fünf der letzten sieben HaSpo-Tore gingen auf das Konto der in Halle und Leipzig ausgebildeten Rechtsaußen. „Wir haben auch abstrakte Aufstellungen gegen sie versucht“, verriet René Linkohr. Wie Spielmacherin Thea Schwarz als Linksaußen und somit direkte Gegenspielerin aufzustellen. Doch erfolglos.
„Bayreuth war am Ende cleverer“, meinte der Coach, „und hatte in der Schlussphase auch mehr Wille.“ Für die Wildgänse stand die erste Niederlage im neuen Jahr.
„Einen Haken dran machen“
„Wir müssen einen Haken dranmachen“, sagte Josephine Klauß, „und uns auf die nächste Herausforderungen konzentrieren.“ Dies ist am Sonntag niemand Geringeres als Tabellenführer Kirchhof. Josephine Klauß nannte dahingehend ein interessantes Motto. „Wir fallen zusammen“, so die Torhüterin, „aber stehen auch zusammen auf.“ Wer weiß, was dann auf der Facebook-Seite des HC Salzland los wäre. (mz)