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HC Aschersleben HC Aschersleben: Gegner HSV Apolda ist die Überraschungsmannschaft

04.12.2015, 22:09
Der HC Aschersleben liegt derzeit am Boden - hier sinnbildlich Torhüter Mantas Gudonis - und gastiert nun in Apolda.
Der HC Aschersleben liegt derzeit am Boden - hier sinnbildlich Torhüter Mantas Gudonis - und gastiert nun in Apolda. hartmut bösener Lizenz

Aschersleben - Die mittelthüringische Stadt Apolda hat sich in Handball-Deutschland schon vor Jahren einen Namen gemacht. Das erstmals Anfang der Neunziger ausgetragene „Apoldaer Handballrasenturnier“ erfreute sich bei Aktiven immer größter Beliebtheit. Als Anfang diesen Jahres bekannt gegeben wurde, dass das Turnier im Sommer 2015 aufgrund umfangreichen Baumaßnahmen - auf dem Gelände entsteht eine neue Sporthalle, die Promenade wird im Zuge der 2017 in Apolda stattfindenden Landesgartenschau komplett neu gestaltet - ausfallen wird, war die Enttäuschung groß.

Dennoch sorgt Apolda auch in diesem Jahr wieder für handballerische Schlagzeilen. Dank des Handballsportvereins der Glockenstadt. Der HSV Apolda belegt - als Aufsteiger wohlgemerkt - nach aktuell zehn Spielen in die Mitteldeutsche Oberliga Platz drei. Am Samstagabend (Anwurf: 20 Uhr) ist Apolda nun Gastgeber für den HC Aschersleben.

Drei der restlichen Teams aus Sachsen-Anhalt müssen am Wochenende ebenfalls auswärts antreten. Der HV Rot-Weiß Staßfurt, zuletzt drei Mal in Folge ungeschlagen, gastiert beim HC Burgenland (vier Siege in Serie).

Die HG 85 Köthen muss derweil beim HCA-Bezwinger ESV Lok Pirna antreten und Schlusslicht TSG Calbe reist mit dem Wunsch, endlich de zweiten Saisonsieg feiern zu können, zum Zwickauer HC. Die Partie des 11. Spieltages zwischen SpitzenreiterTuS Radis und der HSG Freiberg wurde derweil vom Wochenende auf den 9. Januar 2016 verlegt. 

Gestandene Neuzugänge

„Prinzipiell bin ich mit unserem Start natürlich zufrieden“, sagte Trainer Frank Ihl vor kurzem dem regionalen Fernsehsender salve.tv. Was für viele zunächst nach einer Überraschung aussehen mag, nämlich, dass ein Neuling die starke und ausgeglichene Mitteldeutsche Oberliga aufmischt, erklärt sich, wenn man beim HSV Apolda genauer hinsieht. Der Verein hat Möglichkeiten. Vor der Saison verpflichtete Apolda mit Michal Mrozek und Juraj Petko, deren Verträge beim Drittligisten HSV Bad Blankenburg nicht verlängert wurden, gestandene Drittliga-Spieler, mit Tom Seifert per Doppelspielrecht von Bundesligist ThSV Eisenach zusätzlich einen talentierten und ambitionierten Perspektivspieler.

Diese Neuzugänge sind einer der Gründe für den Höhenflug des Aufsteigers. „Sie bringen ihre Leistung“, sagte Ihl. Vor allem der Tscheche Mrozek, mit 52 Toren bester Werfer, und der Slowake Petko, Abwehrsäule und mit 42 Treffer zweiterfolgreichster Schütze, erwiesen sich als Top-Verstärkungen.

Neuzugänge diesen Kalibers zeigen auch, dass der HSV Apolda nicht in die vierthöchste Handball-Liga Deutschlands aufgestiegen ist, um wie die beiden anderen Neulinge SV Plauen-Oberlosa und TSG Calbe direkt wieder um den Klassenerhalt zu kämpfen. „Wir wollen schnell in ruhige Fahrwasser kommen“, erklärte Frank Ihl, denn: „Ich bin hier hergekommen, um nicht abzusteigen.“ Bis Sommer 2014 trainierte Ihl den HSV Bad Blankenburg und stieg mit der Mannschaft, in der damals auch Michal Mrozek und Juraj Petko standen, 2013 in die 3. Liga auf.

Eineinhalb Jahre ungeschlagen

Seine erste Spielzeit in Apolda beendete der Coach in der vergangenen Thüringenliga-Saison mit nur einer Niederlage, der beeindruckenden Bilanz von 48:4-Punkten und dem ungefährdeten Aufstieg. Vor allem die Heimstärke des Vereins ist imposant. Seit über eineinhalb Jahren (12. April 2014) ist der HSV Apolda zu Hause ungeschlagen, gewann seine letzten 17 Spiele in der 350 Zuschauer fassenden Werner-Seelenbinder-Sporthalle.

Der HC Aschersleben hätte sich in seiner derzeitigen Situation sicherlich eine einfachere Reise vorstellen können, als die in die rund 110 Kilometer entfernte mittelthüringische Glockenstadt.

Die neue Halle des HSV Apolda soll übrigens Ostern kommenden Jahres fertig werden und knapp 800 Zuschauern Platz bieten. Und nachdem 2017 die Landesgartenschau stattfand, wird es in Apolda auch wieder das traditionelle „Handballrasenturnier“ geben. (mz)