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Handball Handball: Wechsel von der Saale an die Eine

Von carsten roloff 15.06.2012, 16:23

aschersleben/MZ. - Während der Vorstand für Liesegang mit dem ehemaligen HVSA-Landestrainer Christian Pöhler bereits Ersatz gefunden hat, herrscht in Sachen Verstärkungen Funkstille. Kevin Reiske aus der eigenen Reserve steht bisher als einziger "Neuzugang" fest.

Zur Erinnerung: Das Management konnte Steffen Cieszynski und Frank Grohmann von der HG 85 Köthen bereits im April 2011 als Verstärkungen für das abgelaufene Spieljahr 2011 / 12 präsentieren. Der Markt ist abgegrast. Der Dessau-Roßlauer HV hat mit Marco Hüls (SC Magdeburg II), Martin Danowski, Daniel Schmidt (beide aus der A-Jugend des SC Magdeburg) und Kreisläufer Paul Otto gleich ein Quartett neu an Bord. Auch der HC Aschersleben bediente sich im Magdeburger Talente-Schuppen, holte Norbert Pavlisin und Patrick Krok. Und nun auch Weber.

Vor fünf Jahren heuerte der gebürtige Thüringer in Bernburg an und ist dort heimisch geworden. "Die Entscheidung nach Aschersleben zu gehen, ist mir sehr schwer gefallen. Aber ich muss an meine Familie denken. Handball ist nicht alles. Ich benötige ein berufliches Standbein. Das Paket Familie, Beruf und Sport musste stimmen", erklärte Weber, der sich in Bernburg unter den Trainern Heinz Prokop, Helmut Röder und Sven Liesegang stetig verbesserte. Im letzten Zweitligajahr erzielte der Rückraumspieler, der seine Laufbahn als Linksaußen begann, 124 Tore und hatte in der Saison 2010 / 11 als Bernburger Schützenkönig mit 181 Volltreffern großen Anteil daran, dass sich die Schwarz-Gelben als Sechster souverän für die neue Dritte Liga qualifizierten.

Weber wird seinen Lebensmittelpunkt weiterhin in Bernburg haben. "Meine Freundin Gina und viele gute Freunde wohnen hier. Meine Tochter Alina hat einen Platz in der Kita Friedrich Fröbel gemeinsam mit Artur Gawliks Kindern Jakub und Zusanna. Ich wäre in Bernburg als Handballer gern alt geworden. Doch so richtig konnte mir der Verein bei der Jobsuche nicht helfen. Ich habe das Gefühl, dass ich beim HCA Beruf und Handball besser miteinander verbinden kann als in Bernburg", sagte der Familienvater, dem auch der Zweijahresvertrag in Aschersleben entgegenkommt. "Ich bin nun auch schon 26 Jahre und will etwas längerfristig planen können."

Nach den Wechselambitionen von Liesegang Anfang April zum HC Empor Rostock, hat der Anhalt-Vorstand der Suche nach einem neuen Trainer oberste Priorität eingeräumt. Die Gespräche mit den Spielern sind dadurch offensichtlich ins Stocken geraten, denn nicht jeder Akteur hatte einen Vertrag bis zum 30. Juni 2013 - auch mit ein Grund für Webers Absprung.

Am 13. Oktober kreuzt der torgefährliche Aufbauspieler jedoch wieder in der Bruno-Hinz-Halle auf, wenn das Salzland-Derby in der Dritten Liga Ost zwischen dem SV Anhalt und dem HC Aschersleben steigt. "Es wird ein komisches Gefühl sein, wenn ich mich plötzlich in der anderen Kabine umziehe", so Weber.