Handball SV Anhalt Bernburg Handball SV Anhalt Bernburg: Buschmann ist zum Schlüsselspieler gereift

bernburg - Wenn er gut drauf ist, läuft es bei den Handballern des SV Anhalt Bernburg richtig rund. Erwischt Arseniy Buschmann dagegen einen rabenschwarzen Tag, klappt bei den Bernburgern bis auf die Kabinentür gar nichts. Beispiel gefällig: Bei der 25:32-Heimpleite gegen die SG LVB Leipzig stand der Regisseur völlig neben sich, leistete sich mehr als ein halbes Dutzend Fehlwürfe und technische Fehler und traf nur einmal ins Schwarze. Beim 34:31 gegen die MSG Groß Bieberau/Modau zeigte sich Buschmann von seiner Schokoladenseite, haute den gegnerischen Keepern Markus Podsendek und Benedikt Müller sechs Bälle ins Netz und leistete sich jeweils nur einen Fehlwurf und einen Ballverlust.
„Ohne es jetzt statistisch exakt nachgewiesen zu haben, ist an der Sache etwas dran. Aber das ist nicht nur bei Arseniy so“, erklärte Anhalt-Trainer Christian Pöhler, der seinem mittleren Aufbauspieler jedoch eine tolle Entwicklung bescheinigt. „Vom sporadischen Einwechsler bei der TG Münden ist er beim SV Anhalt zu einer festen Größe geworden und einer unserer Schlüsselspieler. Wenn Arseniy nicht in Form ist, wird es für uns schwer, Spiele zu gewinnen.“
Vor zehn Jahren kam der im russischen Smolensk geborene Buschmann nach Deutschland, lernte in Groß Gerau das Handball-ABC und wurde in Griesheim von Klaus Feldmann gefördert und gefordert. Mit 16 ging er zur SG Flensburg und spielte in der B- und A-Jugend des Bundesligisten. Danach wechselte der 22-jährige Spielmacher zur TG Münden, ehe er im Juli 2013 bei SV Anhalt anheuerte.
Nach der überragenden vergangenen Saison, die auf dem vierten Platz endete, war in diesem Spieljahr auch bei Buschmann in einigen Partien der Wurm drin. „Ich habe mich am meisten über mich selbst geärgert, wenn ich meine Leistung auf dem Parkett nicht gebracht habe. Aber es gibt Tage, an denen einfach gar nichts geht“, meinte der Regisseur, der für die bittere Niederlagenserie zwischen dem 19. Oktober und dem 13. Dezember aber auch noch einen anderen Grund anführt. „Wir haben in einigen Begegnungen ziemlich linkslastig gespielt. Dadurch konnten sich unsere Kontrahenten relativ einfach auf uns einstellen. In Nieder-Roden und gegen Großbieberau haben wir versucht, dies zu ändern. Das hat im gewonnenen Heimspiel gegen Groß Bieberau schon ganz ordentlich geklappt“, sagte Buschmann, der gegen die Hessen fast gar nicht aufgelaufen wäre. Eine Verletzung am Sprunggelenk hatte den Regisseur im Vorfeld des letzten Heimspiel des Jahres 2014 außer Gefecht gesetzt, so dass ein Training nicht möglich war. Rechtzeitig zum Anpfiff meldete er sich wieder fit.
Die Weihnachtstage wird der Bernburger Handballer bei seiner Familie in Groß Gerau verbringen und nach Silvester in die am 2. Januar beginnende Vorbereitung einsteigen. In der zweiten Halbserie werden die Saalestädter mit einem Spielmacher in Spiellaune noch einmal Vollgas geben. „Wir haben noch sehr viel Luft nach oben, wollen auf jeden Fall vor dem Dessau-Roßlauer HV landen und daheim die Topteams HC Elbflorenz und SC Magdeburg II richtig ärgern“, hat sich Buschmann mit seinen Teamkollegen für das neue Jahr sehr viel vorgenommen.