Handball Handball: Quartett in Landesauswahl berufen
BERNBURG/MZ. - Viele Jahre wurde die Nachwuchsarbeit beim SV Anhalt Bernburg vernachlässigt. Michael Krause, Toni Pajung und Sven Petersohn waren die letzten Eigengewächse, die den Sprung in die erste Männermannschaft geschafft haben und Einsätze in der zweiten Bundesliga hatten. Dank des Engagements der ehrenamtlichen Trainer und der Eltern gibt es nun wieder erste Erfolge in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen zu vermelden, allerdings leider nicht ohne Nebengeräusche.
Die männliche C-Jugend des SV Anhalt (Jahrgang 1998 / 99) scheint ein besonders guter Jahrgang zu sein. Mit Jannis Engel, Florian Nupnau, Francis Grimm und Florian Keil hat ein Quartett den Sprung in die Bezirksauswahl geschafft. Auswahlcoach Jens Pardun, der zugleich als Lehrer an der Sportschule in Magdeburg tätig ist, hat die vier Bernburger nach ihrem Auftritt im Punktspiel in Blankenburg in den illustren Kreis berufen. Am Dienstag stand das Anhalt-Quartett in der altehrwürdigen Hermann-Gieseler-Halle zum ersten Auswahl-Training auf dem Parkett und maß dabei seine Kräfte mit den Magdeburger Sportschülern.
"Die Berufungen zeigen, dass wir zumindest einen guten Ansatz in der Nachwuchsarbeit haben. Aber die Unterstützung oder die Würdigung unserer Arbeit von Vereinsseite vermisse ich sehr", meinte "Trainervater" Sandy Grimm.
Für die Sichtung für eine Aufnahme an die Magdeburger Sportschule am 14. / 15. November haben Engel, Nupnau, Grimm und Keil auch eine Einladung erhalten. "Wenn es klappen sollte, werde ich nicht lange überlegen. Bei entsprechender Eignung steht auch die Zukunft der vier Jungs mit hoher Wahrscheinlichkeit fest. Ich werde meinem Sohn keine Steine in den Weg legen, wenn er nach Magdeburg gehen darf", erklärte Grimm und führt auch triftige Gründe für seine Aussage an. "Alle reden im Verein, dass sie etwas für den Nachwuchs tun möchten. Doch dann sind nicht einmal 200 Euro für einen neuen Trikotsatz vorhanden. Das Geld wird komplett in die erste Männermannschaft für den kurzfristigen Erfolg hineingepumpt. Unter Umständen muss der Verein die eigenen Talente in fünf Jahren wieder für eine hohe Summe zurück kaufen", sagte Grimm. Nach seiner Meinung wird es lange dauern, ehe im Kader des derzeitigen Drittligisten SV Anhalt Jungs aus dem eigenen Nachwuchs auftauchen. Nachfolger für Krause, Petersohn, Pajung & Co. sind in naher Zukunft nicht in Sicht.