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Handball-Oberliga Handball-Oberliga: Spitzenreiter zu abgezockt für Alligators

Von tobias grosse 30.11.2014, 19:33
HCA-Trainer Dimitri Filippov musste auch gegen Glauchau/Meerane wieder auf der Platte stehen.
HCA-Trainer Dimitri Filippov musste auch gegen Glauchau/Meerane wieder auf der Platte stehen. gehrmann Lizenz

aschersleben - Alexander Weber musste schmunzeln. „Soll ich wahrheitsgemäß antworten oder so, dass es in der Zeitung gut aussieht“, meinte der Rückraumspieler des HC Aschersleben. Er wurde gefragt, ob er in der zweiten Hälfte ernsthaft daran geglaubt hatte, dass die Alligators die Partie gegen den HC Glauchau/Meerane noch drehen würden? „Nein“, antwortete Weber. Wahrheitsgemäß versteht sich. Doch worauf stütze sich dieser fehlende Glaube? „Die waren einfach zu clever, zu abgezockt“, sagte Alexander Weber. Der Tabellenführer aus Sachsen spielte in der zweiten Hälfte seinen Stiefel cool runter und gewann am Ende mit 36:30 beim HC Aschersleben.

Zwar besser, aber zu spät

„Die haben schon gute Leute“, musste Weber nach der Partie anerkennen. Er sprach dabei vor allem von den Rückraumspielern Rostislav Bruna und David Kylisek. Aber auch die beiden Tschechen sind keine überragenden Einzelkönner. Dass, was den Tabellenführer so stark macht, ist seine tiefe, ausgeglichene Mannschaft. Und was den Gästen noch dazu am Sonntagnachmittag in die Karten spielte, war die Tatsache, „dass wir die erste Halbzeit komplett verschlafen haben“, erklärte HCA-Trainer Dimitri Filippov. Die Gäste hingegen nutzten anfangs jede sich bietende Chance. „Wir haben ihnen viel zu große Räume angeboten“, erzählte Alexander Weber, „und hatten einfach keinen Zugriff auf den Gegner.“ Die Krokodile hatten Mitte der ersten Hälfte zwar eine starke Phase, in welcher sie das Spiel ausgeglichen gestalten konnten, bis zum Pausenpfiff setzte sich Glauchau/Meerane aber wieder ab. „Da hatten sie schon einen guten Vorsprung“, musste Filippov eingestehen.

Beim Stand von 16:22 ging der HC Aschersleben in die Kabine. „In der zweiten Hälfte“, so erklärte es der Trainer der Alligators, „haben wir es dann viel besser gemacht.“ Dennoch hatte man irgendwie nie das Gefühl, dass der Spitzenreiter sich diesen Vorsprung noch nehmen lassen würde. Obwohl Dimitri Filippov nach der Partie sagte: „Ich habe schon gedacht, dass wir es noch drehen können.“ Durchaus eine löbliche Einstellung des HCA-Coachs, aber auch er bemerkte, „dass es zu spät war“. Auch weil Mitte der zweiten Halbzeit zusätzlich noch der Keeper des HC Glauchau/Meerane zu Höchstform auflief. Kevin Günther hielt einige Minuten lang beinahe alles, was auf seinen Kasten geflogen kam. „Das war dann teilweise auch unser eigenes Unvermögen vor dem Tor“, meinte Alexander Weber.

Die Gäste hingegen verwalteten ihren Vorsprung clever, nutzten die sich bietenden Gegenstöße eiskalt und ließen den HC Aschersleben nicht näher als auf drei, vier Tore herankommen.

Zehn Prozent fehlen

„Am Ende hat die bessere Mannschaft gewonnen“, erklärte Weber, „uns haben einfach zehn Prozent zu Glauchau gefehlt.“ Diese Ansicht des 28-Jährigen teilte dann wiederum auch Dimitri Filippov. „Glauchau war die bessere Mannschaft“, sagte der Coach, „das kann man in der Zeitung auch ruhig so schreiben.“

(mz)