Handball-Oberliga Handball-Oberliga: Aschersleben siegt ungefährdet gegen Oebisfelde

Aschersleben - Frank Seifert musste schmunzeln, fast sogar herzhaft lachen. Der Co-Trainer des HC Aschersleben tat dies nach dem 34:29-Heimsieg der Alligators über Oebisfelde aber nicht angesichts des Ergebnisses, sondern aufgrund der Überraschung, die dem HCA gelungen ist. „Nicht einmal Pit wusste, dass sein Bruder wieder bei uns ist“, sagte Seifert. Was er meint, ist die erstaunliche Rückkehr seines zweiten Sohns: Frank junior. Der 25-Jährige kehrte am Samstagabend heimlich, still und leise zu seinem Heimatverein zurück und trug maßgeblich zu einem ungefährdeten Sieg über den Tabellenletzten bei.
Sofort wieder in der Chefrolle
„Ich war sehr positiv überrascht“, meinte Alexander Weber nach der Partie. Der Rückraumspieler war einer von vielen, die nichts von der Rückkehr Seiferts wussten. „Ich habe es mir lange gewünscht“, so Weber. Und sein Wunsch wurde erfüllt. „Ich kann der Vereinsführung nur ein Lob ausstellen.“ Und Frank Seifert sollte nicht der einzige Neuzugang sein, der gegen den SV Oebisfelde seinen Einstand gab. Mit Nicolas Berends konnte der HC Aschersleben nämlich noch einen weiteren Rückraumspieler verpflichten. Doch während der 17-Jährige, der vom Oberliga-Kontrahenten USV Halle kommt, wohl erst einmal die Position des Rollenspielers einnehmen wird, „hilft uns Frank sofort“, sagte Alexander Weber. Seifert kennt den Verein, die Mitspieler, auch die meisten Spielsysteme. Und vor allem hat er seine größte Stärke da, wo die Krokodile im bisherigen Saisonverlauf ihre vielleicht größte Schwäche hatten: In der Abwehr.
Und so zeigte Frank Seifert, als er von Trainer Dimitri Filippov nach gut zwölf Minuten auf die Platte geschickt wurde, auch gleich wieder die gewohnten Stärken. Er nahm direkt die Rolle des Abwehrchefs ein, ordnete die Deckung, packte kraftvoll zu und zeigte mit vier Toren auch in der Offensive seine Qualitäten. „Das war ein ganz guter Einstand, denke ich“, sagte der Rückkehrer nach dem Spiel. Dennoch konnte sich der HC Aschersleben gegen Oebisfelde in der ersten Halbzeit nicht absetzen und musste sich zur Pause mit einer knappen Führung begnügen (17:15). „Irgendwie“, so Frank Seifert, „war unser Spiel sehr zerfahren.“
„Ein Sieg ist ein Sieg“
Das änderte sich allerdings Anfang der zweiten Hälfte. Man hatte das Gefühl, der HCA mache nun ernst. Innerhalb kurzer Zeit wurde aus der knappen Zwei-Tore-Führung ein 28:19. „Das war aber vielleicht schon ein bisschen zu hoch“, meinte Seifert. Bei den Krokodilen schlichen sich wieder Unkonzentriertheiten ein. Oebisfelde kam so noch einmal auf fünf Tore heran. „Ich hatte echt Angst, dass wir das noch aus der Hand geben“, gab Alexander Weber zu. „Doch“, so der 28-Jährige weiter, „wir haben ja noch frühzeitig reagiert.“ Und den erwünschten Sieg eingefahren, der zwar nie in ernster Gefahr war, doch durchaus höher hätte ausfallen können.
„Wir hätten konstanter spielen müssen“, meinte Frank Seifert, bevor er anfügte: „Aber ein Sieg ist ein Sieg.“ Und der gibt immer Sicherheit, auch wenn Alexander Weber einschränkte, „dass wir uns richtig viel Selbstvertrauen hätten holen können“. Alle Wünsche konnten Alexander Weber also nicht erfüllt werden.
