Handball Handball Mitteldeutsche Oberliga: HC Aschersleben verliert gegen SV Plauen-Oberlosa

Aschersleben - Die Fahne ist neu, welche die Fans des HC Aschersleben am Geländer der Tribüne im Ballhaus festgemacht haben. So neu, dass es zu riechen ist. Nur genutzt hat es dem Oberligisten nichts im Handballspiel gegen den Tabellenzweiten SV Plauen-Oberlosa. Ein 21:24 steht am Ende auf der Anzeigetafel.
So neu wie die Fahne, so alt ist die Aversion der Fans gegenüber den Schiedsrichtern. Besonders dann, wenn ihre Mannschaft als Verlieren von der Platte geht. Vor allem eine Szene erregte die Gemüter.
Gerade einmal 13 Minuten waren vor 320 Zuschauern im Ballhaus gespielt, da bekam Frank Seifert die Hand von Andreas Weikert ins Gesicht. Während der Oberlosaer mit zwei Minuten Zeitstrafe davonkam, war für Seifert das Spiel vorbei. Er musste in die Klinik gebracht werden.
Für Frank Seifert war das Spiel nach 13 Minuten vorbei
Ärzte diagnostizierten dort am Samstagabend einen Bruch des Nasenbeins. Der soll an diesem Montag operiert werden. Und auch sonst gingen Weikert und seine Nebenleute nicht gerade zimperlich zu Werke, kamen indes oft ungeschoren davon.
Freilich alles an den Unparteiischen Max Nottrodt und Johannes Rudolph festmachen zu wollen, auch wenn sie, selbst für Laien erkennbar, einige Fehlentscheidungen getroffen haben, wäre zu kurz gesprungen.
Denn auch 47 Minuten ohne Frank Seifert Junior verkaufte sich das Team von Trainer Dmitry Filippov hervorragend. Einziges Manko, besonders im zweiten Abschnitt, war die Chancenverwertung. Die Aschersleber warfen Oberlosas Keeper Carsten Klaus regelrecht berühmt.
19 Zähler haben Alligators jetzt auf Habenseite
Und war er doch geschlagen, stand mehrfach der Pfosten im Weg oder das Gehäuse wurde gänzlich verfehlt.
„Fünf, sechs Punkte brauchen wir noch“, hatte Filippov vor dem Spiel gesagt. Und damit das Erreichen des Klassenerhalts gemeint. 19 Zähler haben die Alligators jetzt auf der Habenseite in der Mitteldeutschen Oberliga, wobei Filippov mit Zahlen aber vorsichtig geworden ist. Denn mit 23 Punkten wären die Aschersleber fast mal abgestiegen.
„Wenn wir den Klassenerhalt sicher haben, werde ich auch den jüngeren Spielern mehr Einsatzzeit geben“, sagte Filippov in Richtung Florian Nupnau und Felix Uhlig blickend. Doch das mit den Einsatzzeiten könnte schneller passieren, als ihm lieb ist. Wie lange Frank Seifert ausfällt, ist offen.
Andreas Stops ist jetzt zweiter Torwart beim HC Aschersleben
Martin Wartmann hat angedeutet, dass es bei ihm wohl noch mindestens bis Mitte März dauern wird. Da ist jedenfalls kein Ersatz in Sicht, zumal das Transferfenster zu ist.
Mit Andreas Stops (ehemals Staßfurt) haben die Aschersleber noch einen zweiten Torwart geholt, da Justin Thäder wegen eines gebrochenen Fingers auch länger nicht zur Verfügung stehen wird. Dennoch hatte sich Filippov vor dem Spiel als unerschütterlicher Optimist gezeigt. „Unsere Gäste wollen aufsteigen. Wir haben heute nichts zu verlieren“, so Filippov.
Spiel verloren, aber viele Sympathien gewonnen
Das Spiel haben die Aschersleber zwar verloren, aber Sympathien gewonnen ob ihres couragierten Auftritts. Keeper Mantas Gudonis zum Beispiel wehrte vier von sieben Strafwürfen ab, einen setzte Oberlosas Marc Multhauf gegen Stops an die Latte.
Pit Seifert sprang für seinen älteren Bruder Frank in die Bresche, avancierte mit sieben Treffern zum besten Werfer. Es nützte alles nichts. Nach 22 Minuten (9:7) lagen die Gastgeber auf Kurs, kassierten aber bis zur Pause vier Gegentore, ohne selbst zu treffen.
Beim 13:13 (36.) gelang letztmalig der Ausgleich, beim 15:16 (43.) noch einmal der Anschluss. Am Ende wurde es ein offener Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die Gäste aus Plauen.
Aschersleben: Gudonis, Stops - Kommoß (3), P. Seifert (7/3), Berends (2), Filippov (4), Weber (3), Nupnau, Uhlig, Hasselbusch, Schmidt (2),
F. Seifert (mz)
