Handball Handball: Furiose Aufholjagd des SV Anhalt

Bernburg/MZ - Der erste Fleck ist auf der blütenweißen Weste des HV Ilsenburg, der zuvor in sieben Spielen sieben Siege feierte. Als verlustpunktfreier Spitzenreiter reiste das Team aus dem Harz zum Bezirksliga-Gipfel beim bisherigen Zweiten SV Anhalt Bernburg, der dem Tabellenführer als erster Verein in dieser Saison einen Punkt stehlen konnte.
Nach 60 spannenden und dramatischen Minuten stand ein 31:31 (12:16) auf der Anzeigetafel. Das Unentschieden fühlte sich für die Gastgeberinnen wie ein Sieg an, denn der SV Anhalt lag zu Beginn der zweiten Halbzeit bereits mit sieben Toren in Rückstand. Zu diesem Zeitpunkt hätten selbst die kühnsten Optimisten keinen Pfifferling auf ein Remis gesetzt. Nach einem verhaltenen Beginn gelang Eileen Bong nach einem schnellen Konterzug die erstmalige Führung (6:5, 12.). Den knappen Vorsprung hatten die Saalestädterinnen in erster Linie ihrer glänzend aufgelegten Torfrau Anke Pietschker zu verdanken.
Überhastete Angriffe
Doch danach dominierte der Spitzenreiter für sehr lange Zeit dieses Gipfeltreffen. Die Bernburgerinnen schlossen ihre Angriffe viel zu zeitig und überhastet ab. Das bestraften die Ilsenburgerinnen mit Tempogegenstößen und setzten sich bis zur 26. Minute auf 16:11 ab, zumal der SV Anhalt auch noch zwei Siebenmeter versiebte.
Nach dem Seitenwechsel sollte es jedoch noch schlimmer für Bernburg kommen. Im Handumdrehen gerieten die Gastgeberinnen mit 14:21 (36.) ins Hintertreffen. Jetzt hielt auch die HV-Torfrau ihr Gehäuse rein, was das Heim-Team fast zur Verzweiflung brachte. Scheinbar trug dieses Zwischenresultat aber beim HVI zur gewissen Überheblichkeit und auch zu Unkonzentriertheiten bei. Außerdem stellte Torsten Plaue seine Abwehr um.
Überragende Torhüterin
„Die stabilisierenden Maßnahmen in der Deckungsmitte waren der Schlüssel zum verdienten Punktgewinn“, meinte der Anhalt-Trainer, der Karina Jungmann zwischen die Pfosten beorderte. Die Anhalt-Schlussfrau parierte vier Siebenmeter und leitete die furiose Aufholjagd ein. Nun erwachten auch endgültig die zahlreichen Zuschauer in der Bruno-Hinz-Halle und trieben ihr Team nach vorn. Tatsächlich gelang der kaum für möglich gehaltene Ausgleich (28:28, 56.).
Die mit acht Treffern beste Torschützin des Tages, Melanie Prozell, warf Anhalt sogar mit 31:30 in Front, doch die Gäste schafften mit ihrem letzten Wurf noch den Ausgleich.
Bernburg: Jungmann, Pietschker - Adolph (4 Tore), Beck (3), Bong (8/3), A. Dasbach (1), L. Dasbach, Hoffmann (2), Hoßbach (1), Knop, Knopf, Näfken (4), Prozell (8), Piotrowski.