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Handball Handball: Bernburg trennt sich mit einem Unentschieden

Von carsten roloff 23.02.2015, 16:45
Der wiedergenesene Steffen Cieszynski (links) erzielte sechs Tore.
Der wiedergenesene Steffen Cieszynski (links) erzielte sechs Tore. pülicher Lizenz

beRnburg - Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Diese Redewendung passt wie der Topf auf den Deckel zum 60-minütigen Duell in der Bruno-Hinz-Halle zwischen dem SV Anhalt Bernburg und dem HSV Bad Blankenburg, das am Ende gerechterweise beim 26:26 (12:14)-Unentschieden keinen Sieger fand. Weder die Saalestädter noch die Gäste aus Thüringen hatten einen Sieg beziehungsweise eine Niederlage verdient. „Das Ergebnis ist sicherlich leistungsgerecht, aber ich kann nicht zufrieden sein. Was wir unter dem Strich abgerufen haben, war einfach zu wenig. Wir haben zu fahrig agiert“, haderte Bernburgs Trainer Christian Pöhler sowohl mit dem Endresultat als auch mit der Leistung seiner Mannschaft.

Dabei hatten die Gastgeber trotz des gelungenen Comebacks von Steffen Cieszynski, der nach seinem Ermüdungsbruch im linken Schienbein bei seinem ersten Einsatz 2015 immerhin sechs Treffer erzielte, einige Handicaps zu verkraften. Regisseur Arseniy Buschmann saß wegen eines grippalen Infekts nur als vierter Offizieller auf der Bank. Rechtsaußen Martin Hoffmann zog sich in der Anfangsphase nach einem unglücklichen Zusammenprall mit einem HSV-Spieler mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Nasenbeinbruch zu. Nach sechs Minuten lagen die Hausherren mit 1:4 hinten, steckten diesen Fehlstart aber erstaunlich gut weg und gingen in dieser Partie durch Kilian Kraft beim 8:7 in der 18. Minute erstmals in Führung, zu der auch Frank Grohmann seinen Beitrag leistete. Der Linkshänder bot eines seiner besten Saisonspiele.

Doch die Saalestädter konnten sich auch nach der Roten Karte gegen Radoslav Miler (25.), der Kraft beim Konter brutal bremste, einfach nicht absetzen. Im Gegenteil, die Thüringer lagen zur Pause dank des überragenden Paul Weyhrauch wieder mit zwei Treffern vorn. Das ständige Auf und Ab setzte sich auch nach dem Seitenwechsel fort. Anhalt-Keeper Artur Gawlik, der derzeit um eine Vertragsverlängerung kämpft, war zwar an vielen Bällen dran, konnte deren Einschlag im Bernburger Gehäuse aber nicht verhindern.

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So konnten die Schwarz-Gelben ihre Zwei-Tore-Führungen (19:17, 38.; 22:20, 45.) nicht weiter ausbauen und sahen beim 24:26 (57.) schon wie der Verlierer aus. Robin Hoffmann traf völlig frei von Rechtsaußen nur das Gebälk. Ausgerechnet Steffen Cieszynski wuchtete in dieser Phase einen Siebenmeter an die Unterkante der Latte. „Die Zuschauer, die auf der Höhe saßen, haben gesagt, dass der Abpraller hinter der Linie landete“, erzählte der Schütze. Doch das junge Schiedsrichtergespann Christian Dux/Bennett Follmert aus Ostwestfalen sah es anders. „Es ist schon bitter, wenn man als Heimmannschaft in der entscheidenden Phase fünf Pfiffe gegen sich hat“, ärgerte sich Pöhler über die Referees.

In einem wahren Kraftakt retteten Tim Ackermann und der stark auftrumpfende Enrico Lampe, der sieben seiner acht Versuche verwandelte, mit ihren Treffern den Gastgebern wenigstens noch einen Punkt. Plötzlich ergab sich sogar noch die Siegchance für den SV Anhalt. In Überzahl und mit Kapitän Toni Pajung auf dem Parkett, der erstmals in dieser Saison nach seiner Schulterverletzung in der Schlussminute zum Einsatz kam, hatten die Schwarz-Gelben noch 24 Sekunden Zeit für das entscheidende Tor. Doch Gabor Pulay sah die Lücke nicht und schob die Verantwortung auf Cieszynski, dessen Wurf im Block landete. So blieb den Bernburgern unter den Augen von Uwe Jungandreas doch nur der Spatz in der Hand. Der DRHV-Coach machte sich vor dem Derby am 1. März in der Dessauer Anhalt Arena noch einmal persönlich ein Bild über die Stärken und Schwächen der Anhalt-Sieben.

Anhalt: Gawlik, Flemming (28.-30.); Cieszynski (6/1), Kraft (3), Pulay, Lampe (7), R. Hoffmann (2), Ackermann (3), Grohmann (4), Steinbrink, Stiebler (1), M. Hoffmann, Pajung

Bad Blankenburg: Herholc, Jahn (ab 38.); Borodovskis (5), Havel (1), Niznan (4), Weyhrauch (10/1), Römermann, Müller (2), Miler (1/1), A, Werner (1), M. Werner (2)

Schiedsrichter: Dux/Follmert (Schlangen/Lemgo) – Zuschauer: 578 - Strafminuten: 10:10 – Rote Karte: Miler (25., grobes Foulspiel) – Siebenmeter: 3/1:2/2 – Beste Spieler: Lampe, Cieszynski – Weyhrauch, Niznan (mz)